Aktuelles, Branche - geschrieben von am Mittwoch, Februar 10, 2021 21:20 - noch keine Kommentare

Nochmals Glück gehabt: Hacker-Attacke auf Wasseraufbereitungsanlage in Florida

Hacker-Angriffe zeigen, dass Cyber-Sicherheit für Kritische Infrastruktur wichtiger denn je ist

[datensicherheit.de, 10.02.2021] Laut Medienberichten sollen Hacker in eine Wasseraufbereitungsanlage in Florida eingedrungen sein. Demnach haben sie sich Zugang zur internen ICS-Plattform verschafft und die chemischen Werte des Wassers verändert. „Der Vorfall verdeutlicht die Notwendigkeit einer starken IT-Sicherheit in Kritischen Infrastruktur-Bereichen“, kommentiert Daniel Kapellmann Zafra, „Manager of Analysis, Mandiant Threat Intelligence“ bei FireEye. Gefahr für die Bevölkerung habe jedoch nicht bestanden, da die Wassermanipulation schnell vom Betreiber erkannt worden sei. „Selbst wenn dies nicht der Fall gewesen wäre, gäbe es Redundanzen (manuelle Qualitätskontrollen / Probenahmen / Tests durch registrierte professionelle Ingenieure), die durchgeführt werden, um die Wasserqualität und die öffentliche Sicherheit zu gewährleisten.“

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Foto: FireEye

Daniel Kapellmann Zafra: Hacker versuchen, auf aus der Ferne zugängliche Industriesysteme zuzugreifen und sich Wissen darüber anzueignen

Zunahme von Cyber-Kriminalität durch Hacker-Neulinge beobachtet

„Seit vergangenem Jahr beobachtet ,Mandiant Threat Intelligence‘ eine Zunahme von Cyber-Kriminalität durch Hacker-Neulinge. Diese versuchen, auf aus der Ferne zugängliche Industriesysteme zuzugreifen und sich Wissen darüber anzueignen. Viele der Opfer scheinen willkürlich ausgewählt worden zu sein. Darunter sind Eigentümer und Betreiber kleiner Kritischer Infrastruktur-Anlagen, die kleinere Bevölkerungsgruppen versorgen“, berichtet Zafra.
Aus der Ferne hätten die Hacker mit diesen Systemen interagieren können – mit begrenzten Auswirkungen. Zafra führt aus: „Keiner dieser Fälle führte zu Gefährdungen von Menschen oder Schäden an der Infrastruktur. Glücklicherweise werden industrielle Prozesse oft von professionellen Ingenieuren entworfen und überwacht, die Sicherheitsmechanismen einbauen, um unerwartete Veränderungen zu verhindern.“

Notwendigkeit durch Hacker aufgezeigt, Cyber-Sicherheit der Wasser- und Abwasserindustrie zu stärken

Zafra geht nach eigenen Angaben davon aus, dass das steigende Interesse von solchen Hackern an industriellen Steuerungssystemen auf die „zunehmende Verfügbarkeit von Tools und Daten darüber“ zurückzuführen sei. Dies senke die Barriere, sich Wissen über diese Systeme anzueignen und mit ihnen zu interagieren.
Auch wenn dieser aktuelle Vorfall nicht sonderlich komplex zu sein scheine, unterstreiche er doch die Notwendigkeit, die Cyber-Sicherheit in der Wasser- und Abwasserindustrie zu stärken – ähnlich wie in anderen Kritischen Infrastruktur-Bereichen.

Weitere Informationen zum Thema:

datensicherheit.de, 09.02.2021
Florida: Hochgefährlicher Cyberangriff auf Wasserversorgung / Sicherheitsanbieter Tenable kommentiert Attacke auf Betriebstechnik

datensicherheit.de, 10.02.2021
Am 5. Februar 2021 griffen Hacker Wasseraufbereitungsanlage in Oldsmar an / Vermeidung von Fernzugriffen aber keine Lösung gegen Hacker-Attacken in der zunehmend digitalisierten Welt

datensicherheit.de, 10.02.2021
Über Teamviewer-Fernzugriff: Hacker vergiften Wasser in Florida / Nächste Hacker-Opfer womöglich „Microsoft 365“- und „Azure“- sowie „SAP“-Module



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