Aktuelles, Branche - geschrieben von dp am Mittwoch, Dezember 9, 2020 12:25 - noch keine Kommentare
Bitkom: Datenaustausch mit Großbritannien muss gesichert werden
Bitkom-Präsident Achim Berg warnt vor Daten-Chaos ab 1. Januar 2021
[datensicherheit.de, 09.12.2020] Der Branchenverband Bitkom e.V. geht in seiner aktuellen Stellungnahme auf die Folgen der nach dem vollzogenen BrExit nun am 31. Dezember 2020 zu Ende gehenden Übergangsphase ein, in der das Recht der Europäischen Union (EU) für das Vereinigte Königreich grundsätzlich weiterhin galt und Großbritannien mit Nordirland noch Teil des EU-Binnenmarktes und der -Zollunion war. Bis jetzt habe diese Schonfrist nicht genutzt werden können, um ein Abkommen über die künftigen Beziehungen abzuschließen.
Bitkom-Präsident: Daten-Chaos würde weite Teile europäischen Wirtschaft erfassen
Bitkom-Präsident Achim Berg warnt: „Schon in wenigen Wochen droht ein harter Bruch. Großbritannien wird Binnenmarkt und Zollunion endgültig verlassen. Gibt es keinen Deal, droht ein Daten-Chaos, das weite Teile der deutschen und europäischen Wirtschaft erfassen würde.“
Im Bereich des Datenschutzes werde Großbritannien ab 2021 als Drittland eingestuft und der freie Datenverkehr zwischen Deutschland beziehungsweise der EU und den Britischen Inseln wäre unterbrochen. Das Vereinigte Königreich gehöre indes zu den wichtigsten Standorten für die Verarbeitung von Daten, etwa in den Bereichen Logistik, Kundenbeziehungen und Mobilität – dies sei historisch gewachsen.
Nahezu jedes Großunternehmen, aber auch Mittelständler und Startups in Deutschland und Europa tauschten Daten mit Standorten auf der britischen Insel aus. „Diese Verbindungen können nicht von heute auf morgen gekappt werden!“, so Berg.
EU-Kommission laut Bitkom aufgefordert, eine sogenannte Adäquanzentscheidung zu treffen
Neben den Verhandlungen über das Handelsabkommen, das bis zum Monatsende Dezember 2020 geschlossen und ratifiziert werden müsste, sei die EU-Kommission gefordert, eine sogenannte Adäquanzentscheidung zu treffen, um den Datenverkehr aufrechtzuerhalten.
Berg erläutert: „Diese beinhaltet, das Datenschutzniveau im UK zu prüfen und die Vereinbarkeit mit dem europäischen Datenschutzrecht zu bestätigen. Dies würde einen freien Datenfluss ohne Rechtsunsicherheit für die Unternehmen weiterhin gewährleisten und einen großen Schritt Richtung Rechtssicherheit bedeuten.“
Das Ringen um diese Adäquanzentscheidung dürfe nicht zur politischen Verhandlungsspielmasse für den gesamten „BrExit“-Prozess werden. Beide Seiten, London und Brüssel, seien daher aufgefordert, sich in dieser Frage aufeinander zuzubewegen. „Die Auswirkungen von Datenstaus wären viel größer als die Lkw-Schlangen an der Grenze“, befürchtet Berg.
Weitere Informationen zum Thema:
datensicherheit.de, 15.03.2019
Datenschutz: Auf BrExit vorbereitet sein
datensicherheit.de, 12.02.2019
BrExit: Europäische Datenschutzbeauftragte diskutierten Folgen
datensicherheit.de, 13.08.2018
Brexit: Über den Umgang mit britischen .eu Domain-Namen
Aktuelles, Experten - Nov 22, 2024 18:30 - noch keine Kommentare
Mal wieder IP-Datenspeicherung angestrebt: DAV fordert nachdrücklich, Überwachungsphantasien abzustellen
weitere Beiträge in Experten
- ePA für alle: Daten für die Forschung und das Risiko trägt der Patient
- CRA endgültig in Kraft getreten: Digitale Produkte in der EU kommen auf den Prüfstand
- Datenleck bei Öko-Stromanbieter: 50.000 Datensätze deutscher Tibber-Kunden im Darknet
- HmbBfDI unternahm branchenweite Schwerpunktprüfung im Forderungsmanagement
- Repräsentative Studie von Civey und QBE: Über 24 Prozent deutscher Unternehmen kürzlich von Cyber-Attacke betroffen
Aktuelles, Branche - Nov 23, 2024 11:35 - noch keine Kommentare
Black Friday: 89 Prozent mehr ominöse Shopping-Websites als 2023
weitere Beiträge in Branche
- PyPI-Lieferkette im Visier: Kaspersky deckte Cyber-Angriff auf
- Im Kontext der CRA-Umsetzung droht Herstellern Open-Source-Falle
- Gelsemium-Hacker: ESET warnt vor neuen Linux-Backdoors
- Laut 2025 Identity Fraud Report alle fünf Minuten ein Deepfake-Angriff
- Unternehmen sollten NIS-2 ernst nehmen und schnell konforme Lösungen etablieren
Branche, Umfragen - Dez 21, 2020 21:46 - noch keine Kommentare
Threat Hunting: Bedeutung und Wertschätzung steigt
weitere Beiträge in Service
- Umfrage: 71 Prozent der IT-Entscheidungsträger besorgt über Mehrfachnutzung von Passwörtern
- Fast die Hälfte der Unternehmen ohne geeignete Sicherheitsrichtlinien für Remote-Arbeit
- Umfrage: Bedeutung der Konsolidierung von IT-Sicherheitslösungen
- TeleTrusT-Umfrage: „IT-Sicherheit im Home Office“
- Cybersicherheit: SANS-Studie zu Frauen in Führungspositionen
Kommentieren