Aktuelles, Experten, Studien - geschrieben von dp am Montag, Oktober 5, 2020 17:09 - noch keine Kommentare
DsiN-Praxisreport Mittelstand 2020 erschienen
46 Prozent der Unternehmen laut DsiN melden IT-Angriffe
[datensicherheit.de, 05.10.2020] Zum Start des europäischen Aktionsmonats zur Cyber-Sicherheit ist am 5. Oktober 2020 der „Praxisreport Mittelstand 2020“ zur Lage der IT-Sicherheit in kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) erschienen. Diese repräsentative Studie unter Schirmherrschaft des Bundeswirtschafsministeriums zeige deutlichen Unterstützungsbedarf beim Digitalschutz, denn zwölf Prozent der Betriebe fürchteten um die eigene Existenz bei Cyber-Angriffen.
„Praxisreport Mittelstand 2020“ wird am 6. Oktober 2020 im Rahmen der „it-sa 365“ erstmalig vorgestellt
DsiN warnt: Ein Viertel der Betriebe verfügt über keinerlei Datensicherungen
Fast die Hälfte aller Unternehmen in Deutschland (46 Prozent) habe in den vergangenen Monaten Cyber-Angriffe auf ihr Unternehmen vermeldet, so ein Ergebnis des „DsiN-Praxisreport Mittelstand 2020“, der am 6. Oktober 2020 im Rahmen der „it-sa 365“ erstmalig vorgestellt werden soll.
In drei von vier Fällen (74 Prozent) hätten die Angriffe zu schädlichen Auswirkungen geführt, in vier Prozent der Fälle sogar zu schweren Belastungen innerhalb des Betriebes. Trotz dieser Ausgangslage reagierten nur wenige Unternehmen aktiv mit einer Verbesserung ihre digitalen Abwehrbereitschaft:
Ein Viertel der Betriebe (25 Prozent) verfüge über keinerlei Datensicherungen, ein Drittel (35 Prozent) habe keine Krisenreaktionspläne und nur jedes fünfte Unternehmen achte auf verschlüsselte E-Mails (22 Prozent).
DsiN sieht zunehmende Digitalisierung im Zuge der Corona-Krisew
Zugleich gewinne die Digitalisierung flächendeckend weiter an Bedeutung. Der Einsatz von Cloud-Lösungen habe im zwölfmonatigen Erhebungszeitraum bis April 2020 weiter zugenommen und liege nun bei 47 Prozent (2018: 41 Prozent).
Auch der Einsatz digitaler Verkaufsplattformen zeige einen Zuwachs gegenüber 2018 um drei Prozent und liege nun bei 44 Prozent. „Wir sehen eine zusätzliche Digitalisierung des Mittelstands, die durch ,Corona‘ nochmal an Fahrt gewinnt“, so DsiN-Geschäftsführer Dr. Michael Littger.
Dadurch entstünden zusätzliche Angriffsflächen, die den Nachholbedarf an sicheren IT-Lösungen und Vorkehrungen weiter steigen lasse.
Auffällige Schwachstellen der digitalen Abwehrbereitschaft laut DsiN auch in der Schulungspraxis von Mitarbeitern
Auffällige Schwachstellen der digitalen Abwehrbereitschaft zeige der Report auch in der Schulungspraxis von Mitarbeitern: Fast die Hälfte der Betriebe (47 Prozent) verzichte auf sämtliche Hinweise und Informationen über sicheres Verhalten am Arbeitsplatz.
Bei kleinen und kleinsten Betrieben komme hinzu, dass eigene Zuständige für IT-Sicherheitsfragen fehlten. In jedem zweiten Betrieb unter zehn Mitarbeitern kümmere sich die Geschäftsleitung (49 Prozent) selbst um die IT-Absicherung.
Bei Unternehmen von 201 bis 500 Mitarbeitern liege die IT-Sicherheit nur noch bei fünf Prozent der Betriebe in der unmittelbaren Hand der Geschäftsleitung.
TISiM: Pilotphase für mehr Cyber-Sicherheit im Mittelstand
Aus Sicht des Bundeswirtschaftsministeriums verdeutliche diese Entwicklung, dass Angebote für mehr IT-Sicherheit stärker nachgefragt und angewendet werden müssten:
„Mit der neuen ,Transferstelle IT-Sicherheit im Mittelstand‘, TISiM, sorgt das Bundeswirtschaftsministerium dafür, dass gerade kleine Betriebe, Selbstständige, das Handwerk sowie Freiberufler darin unterstützt werden, IT-Sicherheit in Betrieben umzusetzen“, erläutert Thomas Jarzombek, Beauftragter des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie für Digitale Wirtschaft und Start-Ups.
Die Transferstelle TISiM sei Anfang 2020 vom Bundeswirtschaftsministerium ins Leben gerufen worden. Am 6. Oktober 2020 zur „it-sa 365“ starte sie mit ihrer Pilotphase für mehr Cyber-Sicherheit im Mittelstand.
Weitere Informationen zum Thema:
DsiN Deutschland sicher im Netz, 05.10.2020
DsiN-Praxisreport 2020 Mittelstand @ IT-Sicherheit
datensicherheit.de, 25.06.2020
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