Aktuelles, Experten, Studien - geschrieben von dp am Montag, Juli 13, 2020 14:52 - noch keine Kommentare
BKA-Dunkelfeldforschung: SkiD-Umfrage startet
Bundesweite Befragung „Sicherheit und Kriminalität in Deutschland“
[datensicherheit.de, 13.07.2020] Das Bundeskriminalamt (BKA) meldet den Start eines Umfrage-Projektes, welche u.a. den Fragen „Wie sicher fühlen sich die Menschen in Deutschland?“, „Welches Kriminalitätsgeschehen empfinden sie als Bedrohung?“, „Wie wird die Arbeit der Polizei wahrgenommen?“ gewidmet sei. Antworten auf diese und weitere Fragen sollen demnach mit Hilfe einer bundesweiten Befragung der Bevölkerung zur „Sicherheit und Kriminalität in Deutschland“ (SKiD“ erhoben werden. Die Ergebnisse seien dann „ein wichtiger Baustein für die polizeiliche Präventionsarbeit“.
SkiD: Eine Bevölkerungsbefragung zu Opfererlebnissen, Kriminalitätsfurcht und Einstellungen zur Polizei
BKA erforscht Hell- und Dunkelfeld
Zum einen verfüge die Polizei mit der „Polizeilichen Kriminalstatistik“ (PKS) über wichtige Kennzahlen zum „Hellfeld“, also den bei der Polizei angezeigten oder durch Ermittlungen bekannt gewordenen Straftaten. Zum anderen bedürfe es Informationen zu den Straftaten, die der Polizei nicht bekannt geworden sind, dem sogenannten Dunkelfeld.
Ergebnisse aus dem „Hell- und Dunkelfeld“ bildeten zusammen die empirische Grundlage für rationale und wirksame Entscheidungen der Prävention und der Kriminalpolitik auf nationaler und europäischer Ebene.
Umfrage folgt 2019 veröffentlichter BKA-„Viktimisierungssurvey“
Mit der 2019 veröffentlichten deutschen „Viktimisierungssurvey“ seien wichtige Erkenntnisse gewonnen worden. Mit SKiD solle nun diese Art der Erhebung verstetigt und periodisch als bundesweit repräsentative Befragung etabliert werden. „Alle zwei Jahre soll es künftig eine neue SKiD-Befragung geben.“
Kofinanziert werde das Vorhaben aus Mitteln des Fonds für die Innere Sicherheit durch die Europäische Union (EU). Zur Umsetzung der Studie arbeitet das BKA nach eigenen Angaben mit den Polizeien aller Bundesländer zusammen und hat das Umfrageinstitut infas Institut für angewandte Sozialwissenschaft GmbH aus Bonn mit der Durchführung der Befragung beauftragt.
BKA beauftragt infas mit der Durchführung
Das Institut werde zufällig ausgewählte Bürger im Herbst 2020 um ihre Teilnahme an dieser Studie bitten. Um eine hohe Stichproben- und Datenqualität zu erhalten, könne der Fragebogen schriftlich-postalisch oder online ausgefüllt werden. „Die erhobenen Informationen werden anonymisiert und dann zur Analyse an das Bundeskriminalamt weitergegeben.“
Die Grundgesamtheit für die Befragung bildeten alle in der Bundesrepublik Deutschland in Privathaushalten lebenden Personen, die zum Erhebungszeitpunkt 16 Jahre oder älter sind. Daraus sei eine bundesweite, proportional zur Bevölkerung nach Bundesland geschichtete Basisstichprobe gebildet worden, „die 28.200 Personen umfasst“.
SkiD soll BKA genauere Einschätzung der Entwicklung der Kriminalität ermöglichen
Hinzu kämen rund 95.000 Personen mit denen die Bundesländer Hamburg, Nordrhein-Westfalen, Schleswig-Holstein und Thüringen die Stichprobenanteile erhöhten. Die SKiD-Befragung habe zum Ziel, langfristig über das Sicherheitsgefühl, die Kriminalitätsfurcht, das Anzeigeverhalten sowie die Einstellungen gegenüber der Polizei in der Bevölkerung Aufschluss zu geben und zu helfen, Opfererlebnisse besser zu erfassen.
„SKiD wird uns zukünftig eine genauere Einschätzung über die Entwicklung der Kriminalität ermöglichen. Dadurch können wir polizeiliche Handlungsfelder erkennen und Schwerpunkte bei der Bekämpfung der Kriminalität und der Prävention setzen“, erläutert BKA-Vizepräsident Michael Kretschmer. Mit ihrer Beteiligung an der SKiD-Befragung leisteten Bürger in Deutschland hierzu einen wichtigen Beitrag.
Weitere Informationen zum Thema:
Bundeskriminalamt
SKiD – Sicherheit und Kriminalität in Deutschland
Bundeskriminalamt
Kriminalstatistisch-kriminologische Analysen und Dunkelfeldforschung
datensicherheit.de, 01.04.2020
BKA: Bundeskriminalamt baut Cybercrimebekämpfung aus
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