Aktuelles, Branche, Studien - geschrieben von dp am Mittwoch, September 11, 2019 22:02 - noch keine Kommentare
IT-Resilienz: Unternehmenslenker verschlafen das Thema
Zerto hat „State of IT-Resilience Report 2019“ vorgestellt
[datensicherheit.de, 11.09.2019] 2018 habe der von Zerto bei IDC Research in Auftrag gegebene Report „State of IT-Resilience“ bescheinigt, dass nur sehr wenige der Befragten ihre Infrastruktur für widerstandsfähig genug hielten um erfolgreich zu sein. Seitdem habe sich offenbar bei der Absicherung von Rechenzentren wenig getan: Der Anteil, derer die ihre Infrastruktur für sicher genug halten, habe sich um gerade einmal vier Prozentpunkte verbessert, nämlich von sieben auf elf Prozent. Optimisten könnten darin einen Aufwärtstrend entdecken. Tatsächlich liege der Prozentsatz weiter erschreckend niedrig.
IT-Praktiker Gegenwind bekommen Gegenwind von unerwarteter Seite
Bei der Aufgabe ihre Systeme abzusichern, bekämen IT-Praktiker Gegenwind von unerwarteter Seite: 80 Prozent der Befragten hätten 2019 angegeben, dass das Management ihres Unternehmens offenbar nicht von einem engen Zusammenhang zwischen der Verfügbarkeit von Daten sowie der erfolgreichen Umsetzungen von Initiativen zur Digitalen Transformation und dem Unternehmenserfolg ausgehe.
„Dies zeichnet ein düsteres Bild beim Stand der Dinge in Sachen IT-Resilienz in vielen Unternehmen.“ Doch es gebe auch Licht: Immerhin gingen 90 Prozent davon aus, dass ihr Unternehmen in den nächsten zwei Jahren in die Absicherung ihrer Systeme investieren wolle.
Aussagen zu derzeitigen Herausforderungen der IT-Resilienz im Rahmen der Digitalen Transformation
Zerto hat nach eigenen Angaben für den nun vorgestellten „State of IT-Resilience Report 2019“ wie im Vorjahr weltweit 500 Führungskräfte sowohl aus der IT als auch aus anderen Geschäftsbereichen befragen lassen. Die Befragten seien aus über zehn unterschiedlichen Branchen gekommen und hätten sich zur den derzeitigen Herausforderungen der IT-Resilienz im Rahmen der Digitalen Transformation geäußert.
Die Ergebnisse dieser Befragung gäben Einblick in den Stand der Dinge in Sachen Widerstandsfähigkeit der IT und könnten Unternehmen dabei helfen, ihr Unternehmen gegen Ausfälle der IT-Systeme abzusichern.
91 Prozent erlitten in den letzten beiden Jahren technologiebedingte Störungen
Um die Absicherung der Systeme scheine es laut der Umfrage nicht sonderlich gut zu stehen: 91 Prozent der Befragten hätten angegeben, dass ihr Unternehmen in den letzten beiden Jahren technologiebedingte Störungen erlitten hätten. Die Befragten seien sich dabei durchaus bewusst, dass diese hohe Anfälligkeit ihrer Systeme ein Problem sei: 82 Prozent der Befragten seien der Meinung, dass der Schutz und die Wiederherstellung von Daten für ihre Projekte zur Digitalen Transformation eine entscheidende Rolle spiele.
Abgesehen davon wüssten Entscheidungsträger durchaus, dass Systemausfälle teuer werden könnten: Rund 37 Prozent berichteten von unmittelbaren Umsatzeinbußen, 61 Prozent von Rufschädigung und 26 Prozent von einem dauerhaften Kundenverlust.
Unterschiedliche Wahrnehmung hinsichtlich Wichtigkeit der IT-Resilienz
Neben diesen nachvollziehbaren Ergebnissen habe der Report einen hohen Grad unterschiedlicher Wahrnehmung innerhalb von Unternehmen hinsichtlich der Wichtigkeit der IT-Resilienz offenbart. So würden die Entscheidungsträger aus unterschiedlichen Unternehmenszweigen der Verfügbarkeit von Daten und Projekten zur Digitalen Transformation eine unterschiedliche Wichtigkeit beimessen.
So hätten mehr als 80 Prozent der Befragten angegeben, dass das höhere Management ihres Unternehmens nicht von einem engen Zusammenhang zwischen der Verfügbarkeit von Daten sowie der erfolgreichen Umsetzungen von Initiativen zur Digitalen Transformation und dem Unternehmenserfolg ausgehe. Es gebe also eine sehr unterschiedliche Wahrnehmung hinsichtlich der Wichtigkeit von IT-Resilienz, je nach Ebene des Managements.
Systemausfälle wären vermeidbar
Darüber hinaus hätten 56 Prozent der Befragten angegeben, dass die Ereignisse, die zu einem nicht wiederherstellbaren Datenverlust führten, meist vermeidbar wären. Das heißt demnach, die Ereignisse träten beispielsweise zwischen Backups oder bei Ausfällen von Backup-/Wiederherstellungssystemen auf.
Dass viele Unternehmen Systemausfälle zu beklagen haben, überrasche nicht: Gerade einmal elf Prozent der Befragten hätten angegeben, dass die Systeme ihres Unternehmens eine sehr ausgereifte IT-Resilienz auszeichne („State of IT-Resilience-Report 2018“: sieben Prozent)
IT-Resilienz-Strategie noch nicht optimiert
Die Studie komme zu dem Schluss, dass Cloud- und Transformationsinitiativen Verzögerungen oder Ausfälle drohten, da die meisten Befragten ihre IT-Resilienz-Strategie noch nicht optimiert hätten. Allerdings gebe es einen positiven Ausblick: 90 Prozent der befragten Unternehmen habe angegeben, ihre Investitionen in die IT-Resilienz in den nächsten zwei Jahren erhöhen zu wollen.
Ein wichtiger Baustein dieser Investitionen scheine die Zusammenführung von bisherigen Technologien zu sein. Ein hoher Prozentsatz der Befragten (93 Prozent) strebe zukünftig aktiv die Konvergenz von Lösungen für Backup und Disaster-Recovery an, um Redundanzen zu vermeiden. Um dies über Investitionen zu erreichen, benötigten sie moderne IT-Resilienz-Lösungen.
Wichtige Erkenntnisse der Befragung 2019:
- 91 Prozent hätten angegeben, dass ihre Unternehmen in den letzten zwei Jahren technologiebedingte Störungen erlitten hätten.
- 56 Prozent der Befragten meinten, dass die Ereignisse, die zu einem nicht wiederherstellbaren Datenverlust führten, meist vermeidbar gewesen wären.
- 82 Prozent gäben an, dass der Schutz und die Wiederherstellung von Daten für ihre Projekte zur Digitalen Transformation eine entscheidende Rolle spielten.
- 80 Prozent der Befragten glaubten, dass das höhere Management ihres Unternehmens nicht von einem engen Zusammenhang zwischen der Verfügbarkeit von Daten sowie der erfolgreichen Umsetzungen von Initiativen zur Digitalen Transformation und dem Unternehmenserfolg ausgehe.
- Nur rund elf Prozent der Befragten gäben an, dass die Systeme ihres Unternehmens eine sehr ausgereifte IT-Resilienz auszeichneten.
- 90 Prozent der befragten Teilnehmer meinten, ihre Investitionen in die IT-Resilienz in den nächsten zwei Jahren erhöhen zu wollen.
- Rund 57 Prozent der Befragten glaubten, dass die Anforderungen zum Datenschutz noch komplexer werden würde.
- Circa 93 Prozent der Befragten würden mit hoher Wahrscheinlichkeit die Konvergenz von Backup- und Disaster-Recovery-Tools anstreben, um Redundanzen zu vermeiden.
Plan für IT-Resilienz entwickeln
„Diese Umfrageergebnisse zeigen, dass die meisten Befragten ihre IT-Resilienz-Strategie nicht optimiert haben, was die zahlreichen IT- und geschäftsbezogenen Störungen zeigen“, so Phil Goodwin, „Research Director“ bei IDC:. Die Mehrheit der befragten Unternehmen werde jedoch innerhalb der nächsten zwei Jahre ein Transformations-, Cloud- oder Modernisierungsprojekt durchführen.
Hieran werde deutlich, dass alle Unternehmen einen Plan für die IT-Resilienz entwickeln müssten, um den Erfolg dieser Initiativen sicherzustellen. Goodwin: „Ohne einen solchen Plan wird die Häufigkeit der beschriebenen Störungen, ungeplanten Ausfallzeiten und Datenverlusten weiterhin dazu führen, dass Cloud- und Transformationsinitiativen durch Verzögerungen oder Ausfällen gefährdet werden – was zu finanziellen Belastungen führt und sich negativ auf den Wettbewerbsvorteil von Unternehmen auswirkt.“
Dringlichkeit besserer Resilienz offensichtlich
„Die Resilienz der IT in Unternehmen wird ständig herausgefordert. Bösartige Angriffe und Ausfälle verursachen Störungen von enormen Ausmaßen. Offensichtlich hapert es bei vielen Unternehmen an der Vermeidung von IT-Betriebsstörungen, wodurch die Unternehmen sogar davon abgehalten werden, sich auf die Entwicklung von Innovationen zu konzentrieren“, sagt Avi Raichel, „CIO“ bei Zerto.
IT-Führungskräfte und -Mitarbeiter seien sich über die Dringlichkeit besserer Resilienz im Klaren, und alle Seiten profitierten von der dynamischen Entwicklung in puncto IT-Resilienz.
Weitere Informationen zum Thema:
Zerto
IDC: The State of IT Resilience Report 2019
datensicherheit.de, 23.07.2019
Cyber-Resilienz in der Energiewirtschaft
datensicherheit.de, 23.01.2019
Entfernung georedundanter Rechenzentren von fünf auf 200 Kilometer angehoben
Aktuelles, Experten - Nov 22, 2024 18:30 - noch keine Kommentare
Mal wieder IP-Datenspeicherung angestrebt: DAV fordert nachdrücklich, Überwachungsphantasien abzustellen
weitere Beiträge in Experten
- ePA für alle: Daten für die Forschung und das Risiko trägt der Patient
- CRA endgültig in Kraft getreten: Digitale Produkte in der EU kommen auf den Prüfstand
- Datenleck bei Öko-Stromanbieter: 50.000 Datensätze deutscher Tibber-Kunden im Darknet
- HmbBfDI unternahm branchenweite Schwerpunktprüfung im Forderungsmanagement
- Repräsentative Studie von Civey und QBE: Über 24 Prozent deutscher Unternehmen kürzlich von Cyber-Attacke betroffen
Aktuelles, Branche - Nov 23, 2024 11:35 - noch keine Kommentare
Black Friday: 89 Prozent mehr ominöse Shopping-Websites als 2023
weitere Beiträge in Branche
- PyPI-Lieferkette im Visier: Kaspersky deckte Cyber-Angriff auf
- Im Kontext der CRA-Umsetzung droht Herstellern Open-Source-Falle
- Gelsemium-Hacker: ESET warnt vor neuen Linux-Backdoors
- Laut 2025 Identity Fraud Report alle fünf Minuten ein Deepfake-Angriff
- Unternehmen sollten NIS-2 ernst nehmen und schnell konforme Lösungen etablieren
Branche, Umfragen - Dez 21, 2020 21:46 - noch keine Kommentare
Threat Hunting: Bedeutung und Wertschätzung steigt
weitere Beiträge in Service
- Umfrage: 71 Prozent der IT-Entscheidungsträger besorgt über Mehrfachnutzung von Passwörtern
- Fast die Hälfte der Unternehmen ohne geeignete Sicherheitsrichtlinien für Remote-Arbeit
- Umfrage: Bedeutung der Konsolidierung von IT-Sicherheitslösungen
- TeleTrusT-Umfrage: „IT-Sicherheit im Home Office“
- Cybersicherheit: SANS-Studie zu Frauen in Führungspositionen
Kommentieren