Aktuelles, Branche, Produkte, Studien - geschrieben von am Mittwoch, August 7, 2019 17:53 - noch keine Kommentare

Visual-Hacking-Experiment: 1. Klasse birgt viele Geschäftsgeheimnisse

Nur fünf Prozent geschäftlich genutzter Laptops mit Blickschutzfolie gesichert

[datensicherheit.de, 07.08.2019] Im Zug lassen viele Reisende über Bildschirme via Laptop, Smartphone oder Tablet neugierige Gäste an ihrem Privat- beziehungsweise Berufsleben teilhaben. Laut kaspersky hat ein eigenes Experiment in der Bahn Folgendes gezeigt: „Nur fünf Prozent der Laptops, auf denen ein Business-Programm lief, wurden mit einer Blickschutzfolie geschützt.“ Unternehmen wie Privatpersonen sollten sich darüber im Klaren sein, dass der eigene Bildschirm im Öffentlichen Raum eben „nicht wirklich privat“ sei.

Experiment in Zugwaggons im kaspersky-Auftrag

Ein von kaspersky beauftragter Tester habe in einem Experiment an fünf Werktagen insgesamt 170 Zugwaggons dahingehend geprüft, „wie viele potenzielle Geschäftsgeheimnisse Unternehmensangehörige ihren Mitreisenden über Bildschirme von Laptops, Smartphones und Tablets, physische Dokumente und Telefongespräche den Mitreisenden frei Haus präsentieren“.
Ein Ergebnis sei, dass nur bei fünf Prozent der Laptops (49 Stück) eine Sichtschutzfolie zum Einsatz gekommen sei. Insgesamt habe der Tester auf 1.193 Bildschirmen ein genutztes Business-Programm einsehen können. Mit 87 Prozent sei dabei am häufigsten ein Laptop (1.041 Stück) zum Einsatz gekommen.

Passende Blickschutzfilter für fast für jedes aktuelle Business-Gerät erhältlich

„Der Digitale Wandel verstärkt ,Visual Hacking‘. Warum? Weil es mittlerweile egal ist, wo und wann wir arbeiten“, erläutert Anne Mickler, „Corporate Communications Manager“ für die Region DACH bei kaspersky. „Ob im Zug, am Flughafen oder im Café – sensible Unternehmensinformationen müssten unterwegs ebenso geschützt werden wie im Büro. „Das bedeutet allerdings, dass wir uns der Gefahr bewusst werden sowie passende Sicherheitsmaßnahmen wie den  Einsatz von Sichtschutzfolien ergreifen müssen“, betont Mickler.
Kay-Uwe Schenke, „Market Development Manager“ bei 3M für IT Produkte in Central Europe und Experte für Blickschutztechnologie ergänzt: „Passende 3M-Blickschutzfilter gibt es fast für jedes aktuelle Business-Gerät. Der hauchdünne Schutz aus Kunststoff wird mit kleinen Klebelaschen befestigt und verhindert das unerwünschte Mitlesen. Bereits bei einem Winkel von 30 Grad schützt der Filter vor dem unerlaubten Blick vom Sitznachbar, der Nutzer hingegen sieht ein vollkommen klares Bild. Zur Auswahl stehen verschiedene Varianten, in der Ausführung Standard mit glänzender oder matter Oberfläche oder in der Ausführung Gold mit einer golden schimmernden und einer schwarzen Oberfläche.“

Aufteilung der genutzten Business-Programme laut Experiment

Hatte der Tester freien Blick auf Laptopbildschirme, sei mit 58 Prozent am häufigsten ein E-Mail-Programm verwendet worden. Hier die Aufteilung der genutzten Business-Programme laut kaspersky:

  • E-Mail: 699 (58 Prozent)
  • „Office“-Dokument: 297 (25 Prozent)
  • Web-Browser: 128 (11 Prozent)
  • Messenger-Dienst: 22 (2 Prozent)
  • Sonstiges: 47 (4 Prozent)

„Vor allem die Nutzung von E-Mails gibt freien Blick auf Unternehmensdaten. Allein durch Signatur und Betreff werden für Dritte geschäftliche Interna offenbart, die für Außenstehende nicht zugänglich sein sollten“, erklärt Stephan Schilling, Testbeauftragter von Kaspersky.

kaspersky-Tipps insbesondere für Dienstreisende:

  • Blickschutzfilter oder Blickschutzbildschirme verwenden (z.B. „3M Blickschutz Filter Gold“) – diese optische Hürde lasse unliebsamen Spähern wenig Chancen.
  • Sollte keine Sichtschutzfolie vorhanden sein, „einen Platz wählen, der Dritten keinen Einblick in Geschäftsprogramme und -informationen gewährt“.
  • Nur unverfängliche Dinge bearbeiten – etwa eine nicht vertrauliche Folien-Präsentation. Sensible Hintergrundinformationen – wie etwa eine E-Mail über ein noch nicht veröffentlichtes Produkt – gehörten in eine sichere Umgebung – und nicht in den Zug.
  • Auch ausgedruckte Dokumente verrieten viel über Unternehmen und ihre Mitarbeiter.
  • Vom Unternehmen bei Unklarheiten Regeln in puncto IT-Sicherheit und Datenschutz auf Geschäftsreisen einfordern.
  • Logos hätten auf Geschäftslaptops nichts zu suchen.
  • Laptops generell vor Cyber-Gefahren schützen (z.B. mit „Kaspersky Internet Security“).

Weitere Informationen zum Thema:

kaspersky daily, 06.08.2019
Warum der digitale Wandel Visual-Hacking verstärkt

kaspersky daily, 09.07.2019
Visual und Audible Hacking – eine unterschätzte Gefahr

kaspersky, Juni/Juli 2019
Geschäftsgeheimnisse im Zug / Ein Kaspersky-Experiment – wie offen gehen wir mit sensiblen Business-Informationen in der Öffentlichkeit um?

datensicherheit.de, 09.07.2019
Visual und Audible Hacking: Unterschätzte Gefahren im Zug / 170 Zugwaggons potenziell zugänglich



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