Aktuelles, Experten, Studien - geschrieben von dp am Montag, Juli 29, 2019 10:41 - noch keine Kommentare
Im Urlaub: 70 Prozent der Berufstätigen erreichbar
Kontakt vor allem via Kurznachrichten oder Telefon
[datensicherheit.de, 29.07.2019] Die ständige Verfügbarkeit von IKT, eine sehr wesentliche Voraussetzung für Datensicherheit, kann aber für die Anwender auch zur Herausforderung werden – wenn dadurch eine ständige Erreichbarkeit ermöglicht und dann auch zum erwarteten Standard wird. Der Branchenverband Bitkom meldet, dass jeder Vierte seine beruflichen E-Mails auch auf Reisen abruft. Viele Berufstätige in Deutschland trennten ihr Privatleben auch im Urlaub nicht von ihrem Job: 70 Prozent der im Sommer 2019 Verreisten seien während dieser Zeit dienstlich erreichbar. Das habe eine repräsentative Umfrage von bitkom research im Bitkom-Auftrag unter 1.003 Bundesbürgern ab 16 Jahren ergeben.
Umfrage 2019: 70 Prozent der im Sommer 2019 Verreisten dienstlich erreichbar
Leichter Anstieg gegenüber 2018
Damit sei dieser Anteil im Vergleich zu 2018 leicht angewachsen – im Vorjahr seien es noch 64 Prozent im Urlaub beruflich ansprechbarer Mitarbeiter gewesen.
65 Prozent der Befragten gäben an, per Kurznachricht wie „WhatsApp“, SMS oder „iMessage“ für ihren Arbeitgeber, ihre Kollegen oder Geschäftspartner erreichbar zu sein.
58 Prozent gingen dafür auch ans Telefon und mehr als jeder Vierte (26 Prozent) rufe während des Urlaubs seine beruflichen E-Mails ab.
Arbeitswelt in einem radikalen Wandel
„Durch die digitalen Technologien befindet sich die Arbeitswelt in einem radikalen Wandel: Menschen können arbeiten, wann und wo sie wollen. Die vormals zumindest bei abhängig Beschäftigten klare Trennlinie zwischen Beruf und Privatleben löst sich zunehmend auf“, erläutert Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder.
Viele Arbeitnehmer genössen Vertrauensarbeitszeiten und könnten auch von ihrem Arbeitsplatz aus private Dinge erledigen. „Und umgekehrt sind viele Arbeitnehmer bereit, auch im Urlaub dienstlich erreichbar zu sein“, so der Bitkom-Hauptgeschäftsführer.
Es sei allerdings wichtig, dass die freie Zeit möglichst ungestört zur Erholung oder für rein private Unternehmungen genutzt werden könne. Dr. Rohleder: „Unternehmen sollten darauf achten, dass es gute und funktionierende Vertretungslösungen gibt und Kollegen im Urlaub nur im absoluten Notfall gestört werden.“
Mit Mitarbeitern Absprachen zur Erreichbarkeit treffen!
Vor allem Jüngere setzten bewusst Grenzen: So gäben 36 Prozent der 16- bis 29-Jährigen an, in ihrem diesjährigen Sommerurlaub nicht erreichbar zu sein. Bei den 30- bis 49-Jährigen seien es 25 Prozent, bei den 50- bis 64-Jährigen 29 Prozent.
„Eine rechtliche Verpflichtung zur Erreichbarkeit besteht in den meisten Fällen nicht“, betont Dr. Rohleder. Der Wandel der Arbeitskultur stelle die Unternehmen jedoch vor Herausforderungen. Auch verpflichteten viele Unternehmen ihre Mitarbeiter nicht mehr, mit langem Vorlauf Urlaub einzureichen. „Urlaubssperren wegen dienstlicher Belange werden zur Ausnahme.“
Das könne umgekehrt bedeuten, „dass jemand auch während seines Urlaubs noch ein Auge auf ein laufendes Projekt hat, gerade in kleinen Unternehmen“. Wichtig ist laut Bitkom, dass Vorgesetzte mit ihren Mitarbeitern Absprachen zur Erreichbarkeit treffen, die der individuellen Situation am besten entsprechen.
Weitere Informationen zum Thema:
datensicherheit.de, 23.07.2019
Dauerstress: Im Urlaub und doch immer erreichbar / 34 Prozent aller Befragten nehmen Arbeitsgeräte „immer“ mit in den Urlaub
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