Aktuelles, Branche, Studien - geschrieben von dp am Dienstag, Juli 23, 2019 19:20 - noch keine Kommentare
Dauerstress: Im Urlaub und doch immer erreichbar
34 Prozent aller Befragten nehmen Arbeitsgeräte „immer“ mit in den Urlaub
[datensicherheit.de, 23.07.2019] Die Sommerurlaub-Saison in Deutschland ist offensichtlich immer weniger der Erholung gewidmet und „Digital Detox“ bleibt wohl ein Fremdwort: Nach einer neuen Studie von Snow Software lassen „nur 22 Prozent der Arbeitnehmer ihr Diensthandy zu Hause“. Auch im Urlaub ständig erreichbar zu sein, sei somit trotz des hohen Potenzials für einen Burnout und andere Erkrankungen längst zur Normalität geworden. Insbesondere IT-Berufe seien von diesem Trend betroffen.
Mobiltelefon und Laptop als Urlaubsbegleiter
Laut der durchgeführten Umfrage unter 3.000 Arbeitnehmern weltweit geben 34 Prozent an, ihre Arbeitsgeräte „immer“ mit in den Urlaub zu nehmen, während 27 Prozent dies „häufig“ und 17 Prozent nur „manchmal“ täten.
Bei Führungskräften und Geschäftsführern hätten knapp die Hälfte der Befragten angegeben, ihre Arbeitsgeräte stets mit in den Urlaub zu nehmen.
Mitarbeiter und Dienst-IKT: Weltweite Unterschiede im Urlaubsverhalten
- Arbeitnehmer aus der Region „Asien-Pazifik“ hätten am ehesten Schwierigkeiten im Urlaub abzuschalten: „Mit 37 Prozent nehmen sie ihre Arbeitsgeräte am häufigsten immer mit in den Urlaub und lassen sie mit nur 18 Prozent am wenigsten zu Hause.“
- Europäer hätten noch die beste Work-Life-Balance: „Nur 29 Prozent geben an, ihre Arbeitsgeräte immer mit in den Urlaub zu nehmen. 35 Prozent tun dies jedoch bereits häufig.“
- In den USA lasse sich der größte Gegensatz feststellen: „36 Prozent nehmen ihre Arbeitsgeräte immer mit in den Urlaub, während 26 Prozent dies nie tun. Damit lassen Amerikaner am häufigsten ihre Geräte zu Hause.“
Im Urlaub häufig verloren: Handy und Laptop
42 Prozent der Befragten gäben an, im Urlaub schon einmal ein Arbeitsgerät verloren zu haben. Die Gruppe der Praktikanten zeige sich hierbei am auffälligsten: 65 Prozent der Befragten sei dies schon passiert. Doch auch 56 Prozent der C-Level-Führungskräfte gäben an, im Urlaub schon einmal Arbeitsgeräte verloren zu haben.
Wenn der Verlust bemerkt wurde, geben demnach nur 49 Prozent der Befragten an, diesen auch ihrem Unternehmen gemeldet zu haben. Immerhin 39 Prozent meldeten den Verlust „sofort“, während 24 Prozent bis zum nächsten Tag warteten und 19 Prozent sich sogar 48 Stunden Zeit ließen. Ein Prozent warte gar bis nach dem Urlaub.
Urlaub: Potenzielles Risiko eines Geräteverlustes
„Wenn Mitarbeiter ihre Arbeitsgeräte mit in den Urlaub nehmen, erhöht sich für Unternehmen das potenzielle Risiko eines Geräteverlustes“, warnt Alastair Pooley, „CIO“ von Snow. „Aber selbst wenn das Arbeitsgerät zu Hause verbleibt, können Unternehmen noch immer gefährdet sein, beispielsweise wenn Mitarbeiter sich von ihren privaten Geräten aus bei Cloud Services anmelden und sensible Daten herunterladen.“
In Zeiten der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) bedeute der Verlust eines Gerätes auch den Verlust der darauf gespeicherten Daten. IT-Teams müssten deshalb sicherstellen, „dass sie die Kontrolle über das gesamte Technologie-Ökosystem behalten“.
Mitführen von Arbeitsgeräten im Urlaub: Direkte Auswirkungen auf IT-Teams
Abgesehen von Compliance- und Sicherheitsbedenken bestehe „ein Risiko für die Gesundheit der eigenen Mitarbeiter, wenn diese auch im Urlaub ständig erreichbar sind“. Studien wie die US-amerikanische „Allianz Confidence Index 2019“ zeigten, dass Mitarbeiter mit zu wenigen Urlaubstagen einem höheren Risiko für Burnout und Depressionen ausgesetzt seien. Insbesondere IT-Kräfte seien davon betroffen, da sie für Notfälle immer erreichbar sein müssten, etwa wenn ein Geschäftsführer sein Mobiltelefon verliert.
„Wir müssen sicherstellen, dass alles funktioniert, egal wo auf der Welt sich ein Mitarbeiter gerade befindet. Das Mitführen von Arbeitsgeräten im Urlaub hat deshalb direkte Auswirkungen auf die Arbeitsbelastung der IT-Teams,“ so Pooley. IT-Mitarbeiter würden „überdurchschnittlich oft den eigenen Urlaub“ unterbrechen, um in einer Krise zu unterstützen. Dennoch sollten auch sie dazu ermutigt werden, „im Urlaub sprichwörtlich abzuschalten“.
Weitere Informationen zum Thema:
snow, Julie Neumann, 18.07.2019
CIO’S SUMMERTIME SADNESS: TRAVEL SEASON DOESN’T MEAN WORKERS ARE DIGITALLY DISCONNECTING
AllianzPartners
Vacation Confidence Index 2019 / Need to keep your finger on the pulse of travel trends?
datensicherheit.de, 30.07.2018]
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