Aktuelles, Experten, Studien - geschrieben von am Montag, Januar 21, 2019 21:43 - noch keine Kommentare

Mogelpackung 2018: Chips eines bekannten Herstellers

Verbraucherzentrale kürt führende „Weniger-drin-Preis-gleich“-Trickser

[datensicherheit.de, 21.01.2019] Eine mit Chips gefüllte Röhre eines bekannten Herstellers wurde nach Angaben der Verbraucherzentrale Hamburg (vzhh) zur »Mogelpackung des Jahres 2018« gekürt – bei einer Online-Umfrage habe mehr als die Hälfte von fast 40.000 Teilnehmern für dieses Produkt gestimmt, weil 2018 dessen Füllmenge „drastisch von 170 auf 100 Gramm gesenkt“ worden sei.

Chips-Röhre ging 2018 in Führung

„Noch nie war das Votum der Verbraucher so klar wie bei dieser Wahl der Mogelpackung des Jahres“, berichtet Armin Valet von der vzhh:
Dies sei ein „Denkzettel“, den der Hersteller „völlig zu Recht bekommen“ habe. Der versteckte Preisanstieg sei in diesem Fall „besonders krass, dreist umgesetzt und nicht der erste dieser Art“.

Mehr Müll fürs Geld…

Die neue Pappdose dieser bekannten Chips sei kaum kleiner als die alte und zusätzlich mit einem sogenannten Servier-Tray aus Plastik und Frischefolie bestückt. „Verbraucher bekommen weniger Chips, aber bezogen auf den Inhalt mehr Müll für ihr Geld“, folgert Valet.
Einige Händler, hätten den Preis für das Produkt zwar zwischenzeitlich etwas gesenkt, doch Verbraucher zahlten am Ende immer noch fast 50 Prozent mehr als zuvor. Diese Chips seien kein Einzelfall. Auch bei anderen Produktmarken dieses Herstellers seien in den vergangenen Jahren durch geringere Füllmengen versteckt die Preise erhöht worden.

Bessere Informationen für Verbraucher gefordert

Rein rechtlich könnten Verbraucherschützer gegen den „Weniger-drin-Preis-gleich“-Trick kaum etwas unternehmen. Während die Hersteller die Füllmenge reduzierten, legten die Händler laut Kartellrecht die Preise fest. „Am Ende waschen beide ihre Hände in Unschuld, und der Verbraucher zahlt die Zeche“, kritisiert Valet, der eine Online-Plattform fordert, auf der veränderte Füllmengen für Konsumenten vorab verpflichtend veröffentlicht werden müssten.
„Die Politik muss endlich handeln, um die Situation für Verbraucher zu verbessern und die Müllflut, die mit dem stetig schrumpfenden Inhalt der Verpackungen einhergeht, zu stoppen. Seit Jahren tut sich nichts.“

Weitere Informationen zum Thema:

verbraucherzentrale Hamburg
MOGELPACKUNG DES JAHRES / Die »Mogelpackung des Jahres 2018« ist…

datensicherheit.de, 03.07.2018
Kritik der Verbraucherzentrale: Versteckte Preiserhöhungen nach Rezepturänderungen

datensicherheit.de, 04.01.2018
Mogelpackung des Jahres 2017: Verbraucher haben die Wahl



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