Aktuelles, Branche - geschrieben von dp am Mittwoch, Juli 18, 2018 10:44 - noch keine Kommentare
Betriebliche Cyber-Sicherheit erfordert ständige Alarmbereitschaft
Uwe Gries fordert, Gewohnheiten und Handlungsweisen ständig zu prüfen und anzupassen
[datensicherheit.de, 18.07.2018] Cyber-Attacken treten immer häufiger auf und nehmen an Komplexität zu – dabei haben die Angreifer sämtliche Wirtschaftszweige im Visier. Dieser anhaltende Trend führt dazu, dass immer mehr Unternehmen ihre Position überdenken und neue Maßnahmen einführen, um Mitarbeiter für das Thema IT-Sicherheit zu sensibilisieren. Ziel sei es, natürliche Reflexe hervorzubringen, die es ermöglichten, jeden Beteiligten im Unternehmen darauf vorzubereiten, eine aktive Rolle beim Schutz vor Bedrohungen einzunehmen, erläutert Uwe Gries, „Country Manager DACH“ bei Stormshield. Denn Cyber-Angriffe könnten für ein Unternehmen schwerwiegende Folgen, wie beispielsweise Daten- und Informationsverlust oder Imageschäden, haben. Dies könne dann wiederum zur Beeinträchtigung des Vertrauensverhältnisses gegenüber Kunden und Partnern führen.
Kontinuierliche Weiterbildung als Basis ständiger Alarmbereitschaft
Gries: „Daher ist es wichtig, Gewohnheiten und Handlungsweisen ständig zu prüfen und anzupassen, damit es gar nicht erst soweit kommen kann. Dabei sollten Unternehmen ihre Mitarbeiter über den Sensibilisierungsaspekt für Cyber-Risiken hinaus fundiert schulen, um sie im Kampf gegen Cyber-Bedrohungen ideal zu positionieren.“
Durch kontinuierliche Weiterbildung im Rahmen der IT-Sicherheitsstrategie könnten Unternehmen vom Risikobewusstsein in einen Modus der stetigen Alarmbereitschaft übergehen. Im Fokus: Die Aufmerksamkeit hinsichtlich Bedrohungen zu erhöhen und diese richtig einschätzen zu können.
Auf dem Prüfstand: Abwehr-Technologie und der „Faktor Mensch“
Herkömmliche Technologien hätten weiterhin eine wichtige Bedeutung, dennoch böten sie alleine oftmals keinen ausreichenden Schutz mehr. Der „Faktor Mensch“ spiele hier ebenfalls eine entscheidende Rolle und sollte in der Ausrichtung der firmeninternen IT-Sicherheitsstrategie entsprechend berücksichtigt werden.
„Viele Unternehmen bieten ihren Mitarbeitern bereits Schulungen oder E-Learning-Maßnahmen an, die ihr Bewusstsein für IT-Sicherheit stärken sollen“, berichtet Gries. Dennoch reichten diese Methoden oftmals nicht aus und fänden zudem meist nur unregelmäßig statt. „Hinzu kommt, dass sie nicht die automatischen reflexartigen Reaktionen der Verantwortlichen in kritischen Situationen fördern“, warnt Gries.
„Zustand permanenter Wachsamkeit“ anstreben!
Ziel eines jeden Unternehmens sollte es daher sein, einen „Zustand permanenter Wachsamkeit“ zu erreichen, indem die Mitarbeiter automatisch und unbewusst ihre IT-Kompetenzen erweiterten. Sie sollten gefährlichen Aktionen oder Verhaltensweisen ausgiebig und nachhaltig Aufmerksamkeit schenken, um die firmeninternen Informationssysteme vor Angriffen durch Cyber-Kriminelle zu schützen.
Die Entwicklung von Künstlicher Intelligenz (KI) sei rasant. Gries: „Anhand von Algorithmen erkennt diese Technologie gefährliche Verhaltensweisen und mögliche Bedrohungen. Trotzdem ist sie noch nicht ausgereift genug, um Einschätzungen von Menschen zu ersetzen.“ Daher müssten Mitarbeiter umfassend geschult werden, um eben diesen „Zustand der permanenten Wachsamkeit“ zu erreichen. So könnten sie die richtigen Entscheidungen zur richtigen Zeit treffen, besser arbeiten und im Ernstfall gekonnt handeln.
„Kultur der Wachsamkeit“ in der Unternehmenspolitik etablieren!
Deshalb sollte auch der Informationsaustausch zwischen den Mitarbeitern gefördert und verbessert werden, um eine echte „gemeinschaftsorientierte Reaktion auf kritische Situationen“ zu entwickeln, die für das Erreichen der erforderlichen Alarmbereitschaft unerlässlich sei.
Derzeit seien digitale Technologien und kollaborative Plattformen insbesondere in dezentralen Organisationen eng miteinander verbunden. Es sei daher problemlos möglich, interne Foren, Online-Bereiche und andere Tools ins Leben zu rufen, mit denen „CISOs“ (Chief Information Security Officers) Informationen in Realzeit zur Verfügung stellten oder diese an die operativen Teams verteilen könnten. „Der Mensch nimmt weiterhin eine Schlüsselrolle in der IT-Sicherheitsstrategie von Unternehmen und in den Absicherungsmaßnahmen von Informationssystemen ein“, betont Gries. Dabei sei es von zentraler Bedeutung, dass sich eine eigene „Kultur der Wachsamkeit“ in der Unternehmenspolitik etabliert, um so einen nachhaltigen und effektiven Schutz vor Cyber-Bedrohungen zu erreichen.
Weitere Informationen zum Thema:
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