Aktuelles, Experten - geschrieben von dp am Dienstag, November 29, 2016 21:37 - noch keine Kommentare
Fake-Shops: Süßer für Betrüger die Kassen nie klingeln
Präventionskampagne „Achtung! Täuschend echt!“ in NRW gestartet
[datensicherheit.de, 29.11.2016] Internet-Verkaufsplattformen boomen derzeit – insbesondere in den Wochen vor dem Weihnachtsfest können dort fast alle Gegenstände des täglichen Bedarfs bequem mit einigen Mausklicks über den eigenen Rechner ausgesucht, bestellt und bezahlt werden. In der deutschsprachigen Bevölkerung habe 2015 der Anteil der Personen, die im Internet einkaufen, bei rund 65,5 Prozent gelegen, so die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen (VZ/ NRW).
Hochsaison für Betrüger
Diese zunehmende Nachfrage nutzen auch Betrüger aus und stellen gefälschte Webshops ins Netz, die oft bekannten Vorbildern nachgemacht sind und diesen täuschend ähnlich sehen („Fake-Shops“).
Kriminelle ändern laut VZ/NRW eine bekannte real existierende Domain eines Webshops ab und bieten beliebige Artikel unter ähnlicher Aufmachung im Online-Handel an. Insbesondere hochwertige Markenartikel würden günstig offeriert und potenziellen Käufern gegen Zahlung per Vorkasse angeboten. Das Produkt werde jedoch nicht oder wenn doch nur als minderwertige Kopie geliefert.
In den Wochen vor und nach Weihnachten rechnet das Landeskriminalamt Nordrhein-Westfalen (LKA NRW) demnach mit einem Anstieg der Fallzahlen in dem Phänomenbereich „Fake-Shops“ – Abzocke über kriminelles Treiben sei damit auch ein Dauerbrenner-Thema an den 61 VZ/NRW-Standorten.
Gemeinsame Präventionskampagne der VZ/NRW und des LKA NRW
„Durch Delikte wie Warenbetrug, Computerbetrug und sonstige weitere Betrugsarten mit dem Tatmittel Internet entsteht ein erheblicher wirtschaftlicher Schaden. Im Jahr 2015 betrug der Beuteschaden 7,5 Millionen Euro“, sagt LKA-Direktor Uwe Jacob.
In Düsseldorf wurde am 29. November 2016 die gemeinsame Präventionskampagne der VZ/NRW und des LKA NRW gestartet. In den Jahren 2013 bis 2015 habe das Fallaufkommen im Schnitt bei etwa 25.000 Fällen im Jahr gelegen – Fallaufkommen und Beuteschaden zeigten deutlich, dass präventiver Handlungsbedarf bestehe, betont Jacob hierzu.
Die VZ/NRW und das LKA NRW weiten nach eigenen Angaben ihre bereits bestehende Kooperation aus und entwickelten die gemeinsame, jetzt gestartete Präventionskampagne „Achtung! Täuschend echt!“.
Durch vermeintliche Schnäppchen nicht täuschen lassen!
„Lassen Sie sich durch vermeintliche ‚Schnäppchen‘ nicht zu voreiligen Handlungen verleiten und wählen Sie sichere Zahlungswege“, rät LKA-Chef Jacob, um nicht Opfer von Betrügern zu werden, weitere Hinweise finde man auf den Websites der VZ/NRW und der Polizei NRW.
„Der Kampf gegen betrügerisches Treiben im Onlinehandel beschäftigt die Akteure im Verbraucherschutz und bei der Strafverfolgung gleichermaßen. Auch viele Experten erkennen erst auf den zweiten Blick, dass die Händleradresse nicht stimmt oder der geforderte Betrag in einem Fake-Shop ohne Sicherheit vorab gezahlt werden muss. Um Fehlentwicklungen beim Online-Kauf zu stoppen, ist es wichtig, Kunden bereits vor dem Klick auf einen Kaufbutton darüber zu informieren, woran sie unseriöse Kaufangebote erkennen können“, erläutert Wolfgang Schuldzinski, VZ/NRW-Vorstand.
Bevölkerung in konzertierten Aktionen informieren
In der Zeit vom 30. November 2016 bis zum 15. Januar 2017 sollen Mitarbeiter der VZ/NRW sowie Fachberater der Dienststellen für Kriminalprävention in den Kreispolizeibehörden der NRW-Polizei die Thematik „Fake-Shops“ besonders in den Blick nehmen und die Bevölkerung in konzertierten Aktionen informieren.
Die VZ/NRW und das LKA NRW wollen mit ihren Aktionen dazu beitragen, Bürger beim Online-Einkauf zu sensibilisieren und das Risiko, Opfer von sogenannten „Fake-Shops“ zu werden, minimieren.
Weitere Informationen zum Thema:
verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen, 18.11.2016
Erkennungszeichen von Fake-Shops im Internet / Achtung! Täuschend echt!
datensicherheit.de, 10.05.2016
Trotz Fake-Websites und Phishing-Mails sicher im Internet unterwegs
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