Aktuelles, Experten - geschrieben von cp am Dienstag, Februar 9, 2016 13:48 - noch keine Kommentare
DsiN-Index: Nachholbedarf bei mobiler Sicherheit
Knapp 30 Prozent verzichten bei Smartphones und Tablets auf Anti-Viren-Schutz / Ein Drittel der Nutzer überprüft Apps vor Download nicht
[datensicherheit.de, 09.02.2016] Immer und überall ins Netz: Knapp zwei Drittel der Internetnutzer in Deutschland geht mobil ins Internet – Tendenz steigend. Doch viele Nutzer verzichten auf Sicherheitsvorkehrungen gegen Viren, Malware oder Datenlecks auf ihren mobilen Endgeräten – mit fatalen Folgen, wie der Sicherheitsindex von Deutschland sicher im Netz e.V. (DsiN) zeigt.
So gibt ein Drittel der Nutzer von Smartphones und Tablets an, sich vor dem Download einer mobilen Applikation nicht über diese zu informieren, beispielsweise die Bewertungen anderer Nutzer zu lesen oder die Quelle der App zu prüfen (34,3 Prozent). Ein Viertel der Nutzer von Smartphones und Co. verzichtet zudem auf regelmäßige Updates der Apps oder achtet nicht darauf.
Besonders fatal ist dieses Verhalten, da knapp 30 Prozent der Onliner auf den mobilen Geräten, mit denen sie ins Netz gehen, keine Anti-Viren-Software installiert haben (28,3 Prozent).
„Schon einfache Schutzmaßnahmen können Cyberangriffe wirksam abwehren“, weiß DsiN-Geschäftsführer Dr. Michael Littger. „Wer Apps wahllos installiert, läuft Gefahr, die Kontrolle über seine Daten zu verlieren. Es gilt die Grundregel: Auf dem Handy sollte die gleiche Vorsicht gelten wie auf dem PC zu Hause.“
Mangelnde Vorkehrungen schlagen sich auch in Sicherheitsvorfällen wieder: Bereits jeder Sechste hatte ein durch Schadsoftware befallenes Gerät (PC, Tablet oder Smartphone) zu beklagen. „Gerade bei mobiler Sicherheit werden Schutzmaßnahmen noch immer unterschätzt, obwohl immer mehr Nutzer von unterwegs ins Netz gehen “, so Littger weiter.
Zum 10-jährigen Bestehen von Deutschland sicher im Netz wird der Verein seine Aktivitäten verstärken, das digitale Sicherheitsbewusstsein in Deutschland zu verbessern. Mit Mitgliedern und Partnern entwickelt der Verein Projekte und Initiativen, die unter dem Begriff der Digitalen Aufklärung 2.0 einen messbaren Beitrag für Schutz, Sicherheit und Vertrauen im digitalisierten Alltag leisten.
DsiN-Tipps zum sicheren Einsatz von mobilen Applikationen
Für fast jede Situation gibt es heute eine App. Deutschland sicher im Netz gibt Ihnen Tipps, wie Sie Apps sicher nutzen.
- Vertrauenswürdigigkeit: DSiN empfiehlt Apps nur aus vertrauenswürdigen Quellen zu installieren. Verwenden Sie dafür beispielsweise die vorinstallierten App-Stores und Markets auf Ihrem Smartphone. Diese Plattformen überprüfen die Sicherheit über ein automatisiertes Verfahren, in unbekannten App-Stores ist das oftmals nicht gewährleistet.
- Prüfen Sie den Zugriff der App auf Ihr System: Dies können Sie über „Einstellungen“ meist einfach einsehen. Nehmen Sie sich die Zeit, auch die Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGBs) vor einer Installation zu lesen. Wenn Sie nicht alles verstehen, im Zweifel auch mal nach einer Alternative suchen.
- Symbole richtig deuten: Beobachten Sie die Statusleiste auf dem Display Ihres Smartphones. Diese können Sie am oberen Bildschirmrand einsehen. Hier werden Informationen über die Netzwerkverbindung oder den Akkuladestand angezeigt. Die Symbole zeigen auch, wenn eine App Ortungsdaten sammelt oder Funkschnittstellen verwendet. Sollten GPS oder Bluetooth ohne Ihr Zutun einmal aktiviert sein, schauen Sie im Anwendungsmanager Ihres Gerätes nach, welche Apps gerade aktiv sind.
- Regelmäßig Aktualisierungen vornehmen: Das mobile Betriebssystem und alle Apps sollten aktuell gehalten werden. Aber: Updates nur bei vertrauenswürdigen Apps zustimmen, die Sie wirklich kennen. In jedem Fall gilt: Werfen Sie bei jedem Update einen Blick auf die geänderten Bestimmungen zum Umgang mit Ihren Daten. Bei Unklarheiten entscheiden Sie, ob Sie die App trotzdem nutzen möchten – oder nach Alternativen Ausschau halten.
- Achtung Werbung! Zahlreiche Apps spielen zur Finanzierung des Angebots Werbung ein. Das kann ein „guter Deal“ sein, kann aber auch Risiken bergen: In manchen Fällen kann ein achtloser Klick auf Werbebanner in eine Abofalle führen, sogenanntes „WAP-Billing“. Sind Sie Opfer eines WAP-Billings geworden, bestreiten Sie die Rechnung gegenüber Ihrem Mobilfunkbetreiber. Eine Nachricht an den Rechnungssteller per Einschreiben wird empfohlen mit dem Hinweis, dass Sie die Forderung nicht anerkennen.
- SiBa-App: Das DsiN-Sicherheitsbarometer (SiBa) zeigt aktuelle Risiken im Internet für Privatanwender und kleine Unternehmen auf und liefert passende Tipps. Über außerordentliche Gefahren informiert die App durch Push-Nachrichten direkt auf das Smartphone. https://www.sicher-im-netz.de/siba
DsiN-Sicherheitsindex 2015 für Verbraucher
Der DsiN-Sicherheitsindex wurde im Rahmen einer repräsentativen Umfrage unter 2010 Internetnutzern durch TNS Infratest im Auftrag von Deutschland sicher im Netz erstellt. Er wird jährlich erhoben, um die digitale Sicherheitslage der Verbraucher in Deutschland zu ermitteln. Die Ergebnisse sollen darüber hinaus Anknüpfungspunkte für eine effektive und wirksame Aufklärungsarbeit liefern. Die Ergebnisse: Trotz leicht verbesserter digitaler Sicherheitslage steigt die allgemeine Verunsicherung deutscher Onliner. Knapp 60 Prozent bedürfen zusätzlicher Unterstützung. Die Kenntnisse bei Schutzmaßnahmen stagnieren und auch die Bereitschaft, vorhandenes Sicherheitswissen anzuwenden.
Weitere Informationen zum Thema:
DSiN
Tipps zum sicheren Einsatz von Apps
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