Aktuelles, Branche, Veranstaltungen - geschrieben von dp am Mittwoch, Oktober 8, 2014 15:49 - noch keine Kommentare
IT-Sicherheit in der Wirtschaft: Initiativen und Programme für Deutschlands Mittelstand
Vorbereitung der Wertschöpfungsträger auf „Industrie 4.0“ und das „Internet der Dinge“
[datensicherheit.de, 08.10.2014] Die neuen Angebote der Initiative „IT-Sicherheit in der Wirtschaft“ standen am ersten Messetag der „it-sa 2014“ im grünen Forum, dem „Auditorium“, als mehrstündige Veranstaltung auf dem Programm – womit ein deutlicher Akzent gesetzt wurde. Die Wertschöpfung insbesondere der deutschen mittelständischen Wirtschaft ist Trägerin unseres Wohlstands, muss daher dringendst geschützt werden und aktive sowie innovative Teilhabe an den vielfältigen Möglichkeiten der Digitalisierung erhalten.
Peter Hohl, Geschäftsführer der SecuMedia Verlags-GmbH und spiritus rector der „it-sa“, begrüßte als erste Vortragende die Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Wirtschaft und Energie (BMWi), Brigitte Zypries. Diese habe von Anfang an großes Vertrauen in dieses Messeformat gesetzt.
Peter Hohl eröffnete die Vortragsreihe „Die neuen Angebote der Initiative ‚IT-Sicherheit in der Wirtschaft‘“
Deutschlands Wertschöpfungspotenzial sicher nutzen
Vertrauen sei elementare Voraussetzung für die erfolgreiche Anwendung von Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT), betonte Zypries; sie machte damit deutlich, dass Datensicherheit nicht zuerst und ausschließlich ein technisches Problem ist. Natürlich aber müssten die eingesetzte IKT und die Schutzmaßnahmen stets auf dem neuesten Stand sein. Es gehe darum, das in Deutschland vorhandene Wertschöpfungspotenzial zu nutzen, weshalb sich die Initiative gezielt an die kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) richte. Die Alltags- und Arbeitsbedingungen würden sich im Zuge der Digitalisierung gewaltig verändern. Sie führte aus, dass die Ansichten, wie gut Deutschland auf die „Industrie 4.0“ vorbereitet ist, durchaus kontrovers sind. Deutschland müsse seinen Status als Innovations- und Wertschöpfungsmotor in der globalisierten Welt halten. Deshalb sei es notwendig, auch den ländlichen Raum mit Breitbandzugängen auszustatten.
Brigitte Zypries: Alltags- und Arbeitsbedingungen werden sich gewaltig verändern
Zypries appellierte, den vom BMWI bereitgestellten „IT-Sicherheitsnavigator“ (herstellerneutrale Initiativen und Hilfsangebote) zu nutzen.
Kostenloser Webseiten-Check der „INITIATIVE S“
Prof. Michael Rotert, Vorstandsvorsitzender von eco Verband der deutschen Internetwirtschaft e.V., stellte den kostenlosen Webseiten-Check „INITIATIVE S“ vor. Er warnte, dass allein der Besuch einer Webseite ausreiche, um sich mit Malware zu infizieren. 80 Prozent aller Schadsoftware gelangten über sogenannte „Drive-by-Exploits“ auf die Rechner der Opfer. Unter den „Top 10“ der Themenschwerpunkte seien Technik und Telekommunikation (inkl. Downloads) mit 14 Prozent und Wirtschaft mit 11,2 Prozent sowie Pornographie mit 9,9 Prozent zu finden. Der Vertrauensverlust auf Seiten der Nutzer sei immens. Wessen Website gekapert und als Malware-Quelle misbraucht wird, dem drohe die Abschaltung durch den Provider.
Prof. Michael Rotert: KMU vernachlässigen bisher Sicherheit ihrer Websites
Die KMU vernachlässigten bisher die Sicherheit ihrer Präsenz im Internet, betonte Professor Rotert. So seien 85 Prozent aller verseuchten Webseiten auf „regulären“ Webservern gehostet. Die „INITIATIVE S“ wolle entdecken und informieren, um das Bewusstsein zu schärfen und die Sensibilisierung für Sicherheit im Web zu erhöhen. Sie scanne pro Tag zwischen 30.000 und 300.000 Webseiten, wobei rund zwei bis drei täglich als infiziert erkannt würden.
Die Ansprache der Anwender gestalte sich schwierig. Schon seit Längerem gebe mit es botfrei.de auch ein Analyseangebot für Privatpersonen.
IT-Sicherheitsbranche entwickelt sich stetig
Dr. Susanne Schubert, WiFOR GmbH, gab einen Überblick über den Markt für IT-Sicherheit in Deutschland. Der Wert aller Güter (Produkte und Dienstleistungen) auf dem Gebiet der IT-Sicherheit belaufe sich auf insgesamt rund 13,5 Milliarden Euro – dies seien bisher nur 0,23 Prozent vom BIP, aber die Wachstumsraten seien beachtlich. In dieser Summe seien Importe mit rund 2,9 Milliarden Euro sowie die Bruttowertschöpfung in Deutschland mit rund 5,8 Milliarden Euro und deren Vorleistungen mit etwa 4,8 Milliarden Euro enthalten.
Dr. Susanne Schubert: IT-Branche investiert selbst am meisten in Sicherheit
Das Marktvolumen in Deutschland sei derzeit auf rund 10,8 Milliarden Euro zu beziffern. Rund 56.600 Arbeitnehmer seien der IT-Sicherheitsbranche zuzuordnen (Stand von 2013). so Dr. Schubert. Die IT-Branche selbst investiere am meisten in die Sicherheit.
Zum Abschluss des ersten Vortragstages im „Auditorium“ hielt datensicherheit.de-Herausgeber Carsten Pinnow den Vortrag „Industrie 4.0 und das Internet der Dinge – Aktuelle und zukünftige Herausforderungen an die Datensicherheit“.
Weitere Informationen zum Thema:
Bundesministerium für Wirtschaft und Energie
IT-Sicherheit IN DER WIRTSCHAFT / IT-Sicherheitsnavigator
INITIATIVE S
Vorbeugen. Untersuchen. Sicherheit genießen.
Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie
Der IT-Sicherheitsmarkt in Deutschland / Grundstein für eine makroökonomische Erfassung der Branche
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