Aktuelles, Branche - geschrieben von dp am Freitag, Juni 28, 2013 13:15 - noch keine Kommentare
BITKOM: Verordnungsentwurf zur Netzneutralität ein massiver und kontraproduktiver Eingriff in den Wettbewerb
„Regulatorischer Schnellschuss“ bedrohe den Breitbandausbau
[datensicherheit.de, 28.06.2013] Der BITKOM kritisiert den Verordnungsentwurf des Bundeswirtschaftsministeriums (BMWi) zur sogenannten Netzneutralität – dieser sei ein „regulatorischer Schnellschuss“ und werde der komplexen Thematik nicht gerecht. Er konterkariere die Breitbandstrategie der Bundesregierung, in dem er genau jenen Unternehmen massiv schade, die in den Breitbandausbau investieren, warnt BITKOM-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder.
Aufgrund der sehr allgemeinen und weitreichenden Regelungen im Entwurf könnte es Netzbetreibern auf der einen sowie Dienste- und Inhalteanbietern auf der anderen Seite künftig generell verboten sein, Produkte und Dienste nach Preis und Qualität zu differenzieren.
Gesicherte Qualitätsklassen seien jedoch notwendig, um die Güte bestehender Internet-Dienste zu garantieren und innovative Services und Geschäftsmodelle zu ermöglichen. Auch der europäische Rechtsrahmen sehe ausdrücklich die Möglichkeit solcher Differenzierungen vor. Die Verordnung des BMWi in ihrer jetzigen Fassung sei ein massiver, unnötiger und kontraproduktiver Eingriff in den Wettbewerb, meint Dr. Rohleder. Er appelliert an die Politik, sich mit der Verordnung intensiv und umfassend zu befassen und sie nicht im „Hauruck-Verfahren“ durchzusetzen.
Das BMWi stütze sich in seinem Entwurf auf § 41a Telekommunikationsgesetz (TKG). Jedoch seien regulatorische Maßnahmen auf Grundlage dieses Paragrafen nur als ultima ratio im Falle einer umfassenden und dauerhaften Verschlechterung bei der Datenübertragung im Internet vorgesehen. Bei der geplanten Verordnung handele es sich hingegen um eine rein präventive Regulierung. Die TK-Branche bekenne sich nachdrücklich zum so genannten „Best Effort“-Prinzip bei der Übermittlung von Daten, erläutert Dr. Rohleder. Daten und Dienste würden schnellstmöglich und im Rahmen der verfügbaren Ressourcen nach besten Möglichkeiten übertragen. Inhalteanbieter und Endkunden müssten aber die Möglichkeit bekommen, eine höherwertige, über „Best Effort“ liegende Qualität einzukaufen, um die reibungslose Abrufbarkeit von bestimmten Diensten sicherzustellen. Innovative neue Dienste könnten sich damit sowohl unter „Best Effort“ als auch in einem qualitätsgesicherten Umfeld entwickeln. Anwendungen wie Videos profitierten von garantierten Bandbreiten, Online-Gamer von geringen Reaktionszeiten, Videotelefonie von absolut stabilen Verbindungen. Bei E-Mails dagegen komme es nicht auf eine Sekunde mehr oder weniger an. Sie seien gegen Diskriminierung von Diensten und Daten, aber sehr wohl für Differenzierung, stellt Dr. Rohleder klar.
Die Branche sei sich nach wie vor einig, dass das Gebot eines offenen Internets essenzieller Bestandteil eines freiheitlich demokratischen Gemeinwesens sei, in dem jedermann Anbieter und Dienste frei wählen kann. Das strenge deutsche Wettbewerbs- und Kartellrecht bietet aus BITKOM-Sicht einen „verlässlichen Rechtsrahmen für unternehmerisches Handeln, Rechts- und Planungssicherheit“. So müssten Netzbetreiber ihre Angebote allen Interessenten zu kommerziellen und transparenten Bedingungen zugänglich machen. Eine wettbewerbswidrige Diskriminierung gleichwertiger Dienste sei verboten. In einem offenen, diskriminierungsfreien und wettbewerbsintensiven Breitbandmarkt bedürfe es keiner präventiven Regulierung, so Dr. Rohleder. Letztlich entschieden allein die Nutzer über Erfolg oder Misserfolg neuer Produkte und Geschäftsmodelle.
Aktuelles, Experten - Dez 11, 2024 21:16 - noch keine Kommentare
„Power Off“: BKA meldet internationale Anti-DDoS-Operation gegen Stresser-Dienste
weitere Beiträge in Experten
- vzbv-Stellungnahme zum Forschungsdatenzugang: Mehr Transparenz auf digitalen Plattformen gefordert
- Bitkom artikuliert vorab Bedenken: KI-Stellungnahme des EDSA noch im Dezember 2024 erwartet
- Verbraucherzentrale reicht nach BGH-Urteil zu facebook-Datenleck Sammelklage ein
- Vorratsdatenspeicherung in Dauerschleife: eco fordert endlich klare Linie zum Schutz der Grundrechte
- Crimenetwork: BKA und ZIT gelang Abschaltung
Aktuelles, Branche, Studien - Dez 11, 2024 21:25 - noch keine Kommentare
Deepnude AI Image Generator: Cyber-Kriminelle lockten Opfer mit speziellem Köder
weitere Beiträge in Branche
- Mitarbeiterverhalten: CyberArk-Studie 2024 deckt Sicherheitsrisiken auf
- KnowBe4 veröffentlicht Phishing-Trends im dritten Quartal 2024 – QR-Code-Phishing auf dem Vormarsch
- Banken müssen Cyber-Bedrohungslandschaft mit fortschrittlicher Sicherheitsstrategie begegnen
- KI-basierte Deepfakes zur effektiven Täuschung als Angriffsvektor etabliert
- Finanzsektor: Digitalisierung und Cloud bieten idealen Nährboden für Cyber-Angriffe
Branche, Umfragen - Dez 21, 2020 21:46 - noch keine Kommentare
Threat Hunting: Bedeutung und Wertschätzung steigt
weitere Beiträge in Service
- Umfrage: 71 Prozent der IT-Entscheidungsträger besorgt über Mehrfachnutzung von Passwörtern
- Fast die Hälfte der Unternehmen ohne geeignete Sicherheitsrichtlinien für Remote-Arbeit
- Umfrage: Bedeutung der Konsolidierung von IT-Sicherheitslösungen
- TeleTrusT-Umfrage: „IT-Sicherheit im Home Office“
- Cybersicherheit: SANS-Studie zu Frauen in Führungspositionen
Kommentieren