Aktuelles, Branche - geschrieben von am Freitag, Juli 27, 2012 17:05 - noch keine Kommentare

Cyberspionage mit geringem Aufwand und großem Ertrag

Kaspersky Lab veröffentlicht neue Analyse zu Madi

[datensicherheit.de, 27.07.2012] Kaspersky Lab und Seculert haben vergangene Woche die Entdeckung der Cyberspionage-Kampagne Madi im Mittleren Osten bekannt gegeben. Die Madi-Hintermänner haben weltweit mehr als 800 Opfer im Iran, in Israel, in Afghanistan sowie in weiteren Ländern rund um den Globus mit einem bösartigen, Informationen stehlenden Trojaner infiziert. Madi wurde per Social Engineering-Tricks an ausgewählte Ziele gerichtet. Zwei neue Blogposts von Kaspersky Lab liefern weitere Erkenntnisse über die Madi-Kampagne.

Die detaillierte technische Analyse von Kaspersky Lab bietet zum einen neue Erkenntnisse über Opfer und Madi-Aktivitäten seit Ende 2011. Zum anderen gibt es neue Details darüber, wie der Trojaner auf den infizierten Maschinen installiert wurde, Tastaturanschläge protokolliert, mit den Command-and-Control-Servern (C&C) kommuniziert, Daten gestohlen und gefiltert hat, die Kommunikation überwacht hat sowie Tonaufnahmen und Screenshots erstellt wurden. Die Kampagne wurde mit technisch einfachen Mitteln erstellt. Dennoch war sie dank Social-Engineering-Techniken sehr erfolgreich.

Die wesentlichen Erkenntnisse:

  • Die Madi-Hintermänner griffen vor allem Ziele im Mittleren Osten, aber auch in weiteren Ländern rund um den Globusan.
  • Der Informationen stehlende Madi-Trojaner war extrem rudimentär hinsichtlich des Programmierstils, der Programmierungstechnik und des minderwertigen  Einsatzes der Programmiersprache Delphi entwickelt. Es wurden auch keine fortschrittlichen Exploit-Techniken oder Zero-Day-Exploits eingesetzt.
  • Die meisten Aktionen sowie die Kommunikation mit dem C&C Server wurden über externe Dateien durchgeführt, dies ist ein sehr einfacher und unorganisierter Einsatz der Programmierung in Delphi.
  • Trotz der schlichten Codierung der Malware wurden die zirka 800 hochrangigen Opfer über Social-Engineering-Tricks mit dem Trojaner infiziert.
  • Die Madi-Kampagne zeigt, dass auch Malware von geringer Qualität erfolgreich Systeme infizieren und Informationen stehlen kann. Nutzer sollten daher immer auf verdächtige E-Mails achten.
  • Anhand der Art der Programmierung, die stellenweise unkonventionell ist, konnten bisher keine Rückschlüsse auf die Autoren der Malware geschlossen werden.


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