Aktuelles, Branche, Produkte - geschrieben von am Sonntag, November 13, 2011 23:29 - noch keine Kommentare

Festplatten-Verfügbarkeit nach Hochwasser in Thailand beeinträchtigt

Weltweite Produktion der Speicherlaufwerke um ein Viertel gesunken und Lieferkette für PC-Komponenten gestört

[datensicherheit.de, 13.11.2011] Das Hochwasser in Thailand hat nach Angaben des BITKOM zu einer massiven Verteuerung von Computer-Festplatten geführt:
Seit Anfang September 2011 seien die Preise für die Speicherlaufwerke in Deutschland um durchschnittlich 80 Prozent gestiegen. Basis der Angaben ist eine Analyse des Preisvergleichsportals „Guenstiger.de“ für den BITKOM. Bei der Untersuchung seien die Preise von 300 Festplatten-Modellen im Zeitraum vom 2. September bis 9. November 2011 in Online-Shops ausgewertet worden. Betrachtet worden seien interne und externe Speicherlaufwerke der Hersteller Hitachi, Samsung, Seagate, Toshiba und Western Digital, die den Großteil des Marktes ausmachten.
Bei der Preisanalyse sei der jeweils niedrigste Online-Preis der beobachteten Festplatten ermittelt worden. Die Datenbasis der Plattform beruhe auf aktuellen Angeboten von mehr als 3.500 Online-Händlern der Informations- und Kommunikationstechnik, der Unterhaltungselektronik sowie anderer Produktbereiche. Darüber hinaus seien die Preise von rund 30.000 stationären Ladengeschäften gelistet.
Die Liefersituation bei Festplatten bleibe angespannt, so BITKOM-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder. Die Hersteller arbeiteten intensiv daran, ihre Fabriken wieder in Betrieb zu nehmen und die Produktionskapazitäten an anderen Standorten hochzufahren.
In Thailand werden mehr als ein Drittel aller weltweit hergestellten Computer-Festplatten produziert. Neben den Herstellern der Festplatten selbst sind in Thailand zahlreiche Zulieferbetriebe ansässig, die Komponenten auch an Produktionsstandorte in anderen Ländern liefern. Das Hochwasser hat viele Fabriken unter Wasser gesetzt und beeinträchtigt massiv die Verkehrswege. Nach Schätzungen von Marktforschern werden die Anbieter im vierten Quartal weltweit etwa ein Viertel weniger Festplatten ausliefern als in den Vorquartalen.
Noch unklar sei laut BITKOM, wie sich die verringerte Produktion auf die Hersteller von Computern auswirken werde. Jetzt hänge alles davon ab, wie schnell die Festplatten-Anbieter die Produktion wieder in Gang bringen könnten, sagte Dr. Rohleder. Kurzfristige Preisbewegungen bei Computern erwarte der BITKOM nicht, denn die Computer für das Weihnachtsgeschäft 2011 seien produziert und stünden zur Auslieferung bereit. Zudem sei fraglich, ob die PC-Hersteller angesichts des scharfen Wettbewerbs höhere Bezugspreise für einzelne Komponenten an die Kunden weitergeben könnten. So seien die Preise für Notebooks nach Angaben des Statistischen Bundesamtes im Oktober 2011 im Vergleich zum Vorjahresmonat um 21 Prozent gesunken.



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