Aktuelles, Experten, Studien - geschrieben von dp am Freitag, November 11, 2011 20:16 - 2 Kommentare
enisa veröffentlicht aktuellen Bericht zum Thema Life-Logging-Technologien
Untersuchung zukünftiger Auswirkungen auf die Privatsphäre, die Wirtschaft, die Gesellschaft und die psychologische Verfassung der Menschen
[datensicherheit.de, 11.11.2011] Die europäische Cyber-Sicherheitsagentru enisa wirft einen Blick in die Zukunft, auf das Jahr 2014, und sagt positive und negative Auswirkungen von „Life-Logging“ im Internet für Bürger und die Gesellschaft voraus:
In dem neuen Bericht zum Thema „Loggen oder nicht loggen? Risiken und Vorteile der aufkommenden Life-Logging-Technologien“ beschäftigt sich die Agentur mit dem Alltagsleben einer imaginären Familie und untersucht die Auswirkungen auf deren Privatleben, die Familienkasse, ihre Psychologie usw., während die Familienmitglieder immer mehr persönliche Informationen ins Internet stellen. Der Bericht beinhaltet Empfehlungen zur Umgehung von Sicherheits- und Datenschutzrisiken.
Für die Bürger in ganz Europa habe es enorme Vorteile, Informationen über Soziale Medien austauschen und über neue Anwendungen auf Gütern und Dienstleistungen zugreifen zu können. Familien und Freunde könnten in Verbindung bleiben und man könne über die neuen Anwendungen sogar auf Behördendienste zugreifen. Der Bericht betrachtet sowohl die Vorteile als auch die Risiken der zunehmenden Nutzung von Internet-Anwendungen innerhalb der Bevölkerung. Um die Vorteile nutzen zu können, müssten die Menschen jedoch persönliche Informationen wie etwa persönliche Meinungen, Videos oder finanzielle Daten an Internet-Orten hochladen, über die sie kaum Kontrolle haben. Für Privatpersonen könne dies eine Bedrohung ihrer Privatsphäre darstellen; die Folgen könnten Verlust von persönlichen Daten, Rufschädigung und auch die Möglichkeit einer psychologischen Schädigung durch Ausschluss oder ein Gefühl des ständigen Beobachtetwerdens sein. Wirtschaftsunternehmen gingen das Risiko ein, dass sie Datenschutzbestimmungen zuwiderhandeln könnten, was zu rechtlichen Sanktionen und nicht rückgängig zu machender Rufschädigung führen könne. Regierungen könnten das Vertrauen der Bevölkerung verlieren, wenn der Eindruck entsteht, dass sie die persönlichen Informationen ihrer Bürger nicht ordnungsgemäß schützen.
Das Originalthema ihres Berichts sei es, einen Beweis dafür zu erbringen, dass Sicherheitsrisiken in Bezug auf Informationen verschiedene Aspekte der Bürger und der Gesellschaft beeinflussten, so Professor Udo Helmbrecht, Geschäftsführender enisa-Direktor. Er zeige die Vorteile des „Life-Logging“ auf, doch berücksichtige er auch Aspekte der Privatsphäre und des Datenschutzes.
Die Empfehlungen der enisa:
- Die Europäische Kommission sollte den Bericht bei der aktuellen Überprüfung der Richtlinie zum Datenschutz nutzen und einen Rahmen für die Förderung der Sicherheit und das Management von Risiken für den Datenschutz schaffen.
- Regierungen sollten ein Regelwerk erstellen, um „Incentives“ für Geräte und Dienstleistungen zu bieten, welche die Privatsphäre achten, um deren Wettbewerbsfähigkeit und Interoperabilität zu unterstützen, und sie sollten Sanktionen für Zuwiderhandlungen gegen den Datenschutz einführen.
- Service-Provider sollten die Auswirkungen neuer Dienstleistungen auf die Sicherheit / den Datenschutz berücksichtigen und leistungsstarke Kontrollmechanismen nutzen, um die persönlichen Daten von Personen zu schützen.
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