Aktuelles - geschrieben von am Donnerstag, April 29, 2010 11:42 - noch keine Kommentare

Wirtschaftskrise: In der Wahrnehmung des Mittelstands nur ein konjunkturelles Phänomen

Neue bundesweite Studie zur Selbsteinschätzung der deutschen KMU

[datensicherheit.de, 29.04.2010] Rund zwei Drittel der Mittelstandsunternehmen in Deutschland nehmen die Wirtschaftskrise nicht als Anlass, um ihre strategische Ausrichtung zu ändern. Die gegenwärtig noch andauernde wirtschaftliche Lage betrachten viele Unternehmen als konjunkturelles Phänomen, durch welches keine langfristigen strukturellen Probleme zu erwarten seien:
Dies ist das Ergebnis einer aktuellen Studie der Commerzbank-Initiative „UnternehmerPerspektiven“, welche den Titel „Mittelstand in der Krise – Umsteuern für den Aufschwung?“ trägt. Für diese Studie befragte das Institut TNS Infratest von November 2009 bis Januar 2010 bundesweit mehr als 4.000 mittelständische Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen. Befragt wurden die Unternehmen zu ihrer gegenwärtigen Wirtschaftslage, ihrer Einschätzung der wirtschaftlichen Entwicklung in Deutschland sowie zu ihren Strategien zur Überwindung der Folgen der Finanzkrise.
Für die nahe Zukunft ist Kostenmanagement für viele Mittelstandsunternehmen ein wichtiger Punkt. So wollen rund 41 Prozent der befragten Unternehmen nach Ende der Krise besonders auf ihre Profitabilität achten. Für jedes zweite Unternehmen wird es künftig wichtiger als bisher sein, die Kosten bei Zulieferern zu senken.
Langfristig gesicherte Grundlagen zu schaffen, ist für viele Unternehmen nach der Krise ebenfalls wichtig. So wollen 40 Prozent der Befragten in Zukunft enger mit anderen Firmen zusammen arbeiten. Ein Drittel der befragten Unternehmen möchte seine Umsätze künftig durch langfristige Lieferverträge absichern.
Befragt wurden die Unternehmen ebenfalls nach ihren Strategien zur Bewältigung der Krise. 38 Prozent der Firmen äußerten, dass sie aufgrund der Wirtschaftskrise ihre strategische Ausrichtung von Grund auf verändern werden oder zumindest die grundlegenden Kernpunkte ihrer Unternehmensstrategie ändern wollen. Mehr als die Hälfte dieser Unternehmen, die eine Wechsel ihrer Strategie planen oder bereits ausgeführt haben, hatte durch die Finanzkrise in der eigenen Firma Schwachstellen entdeckt.
Mittelstandskonzerne, die eine Strategieänderung erwägen, wollen in Sachen Geschäftsausrichtung sowie im Personalwesen keine grundlegenden Veränderungen vornehmen. Im Großen und Ganzen gehen sie die vor ihnen liegenden Aufgaben jedoch konsequenter an, als Firmen ohne Strategiewechsel. Sie konzentrieren sich verstärkt auf Wachstum. Viele von ihnen wollen neue Produkte auf den Markt bringen und ihre Produkt- und Servicepaletten erweitern. In vielen Fällen wollen sie zudem den Vertrieb stärken, um neue Kunden für ihre Produkte gewinnen zu können.
Laut Experten macht sich der Mut zur Veränderung bezahlt – die strategiebewussten mittelständischen Betriebe blicken wesentlich optimistischer in die Zukunft als Konzerne, die an ihrer strategischen Ausrichtung wenige oder keine Veränderungen vorgenommen haben. In ganz besonderem Maße bereit zur Veränderung zeigten sich Unternehmen aus technologiestarken Branchen wie etwa Chemie, Pharma, Maschinenbau, IT und Telekommunikation sowie exportierende Firmen.
Vorangetrieben werden soll der Aufschwung vor allem durch verstärkte Konzentration auf die Bereiche Forschung und Entwicklung sowie auf den Export. Jedes dritte der befragten Unternehmen gab an, diese Bereiche bei der strategischen Neuausrichtung am stärksten zu fokussieren. Jede fünfte Firma möchte sich Niederlassungen im Ausland aufbauen. 25 Prozent der Befragten wollen die Standorte innerhalb Deutschlands stärker fördern.



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