Aktuelles, Branche, Gastbeiträge - geschrieben von am Montag, Oktober 14, 2019 17:36 - noch keine Kommentare

5G: Vorbereitung von Unternehmen auf den neuen Mobilfunk-Standard

Die Arbeitsweise von Mitarbeitern wird sich verändern und Auswirkungen auf die IT-Sicherheit haben / Unternehmen sollten sich schon jetzt mit den Anforderungen auseinandersetzen

Ein Beitrag von unserem Gastautor Sean Sullivan, Head of EMEA-Channel bei Zscaler

[datensicherheit.de, 14.10.2019] Der 5G-Telekommunikationsstandard steht in den Startlöchern und wird bald zur Realität für Endverbraucher und Unternehmen werden. Je näher die Einführung der Technologie rückt, desto mehr müssen sich Unternehmen auf einen Paradigmenwechsel bezüglich der Geschwindigkeit und Latenz beim Zugriff auf das Internet einstellen. Da die nächsten Smartphone-Generation mit 5G-Unterstützung bereits von den Mobilgeräteherstellern angekündigt wird und neben deutlich höheren Übertragungsraten auch mit Always-On Technologie ausgestattet sein wird, ist die Frage des Standorts beim Internetzugriff künftig nicht mehr von Bedeutung.

Sean Sullivan, Head of EMEA-Channel bei Zscaler

Foto: Simon Jacobs

5G wird das Arbeitsumfeld erheblich verändern

Der universelle Rollout von 5G wird die Art und Weise, wie Arbeitnehmer in ihrer täglichen Arbeit auf das Internet zugreifen, völlig verändern. Zusätzlich zur schnelleren Zugriffsgeschwindigkeit verspricht Always-On Technologie die ständige Verbindung zum Internet, ohne dass sich Mitarbeiter mit ihren 5G-fähigen Geräten noch separat einwählen müssen. Damit sind erhebliche Auswirkungen auf die Arbeitgeber verbunden. Das einst neuartige Konzept, ein eigenes Gerät (BYOD) für die Arbeit einzusetzen, ist heute in den meisten Unternehmen akzeptiert, und die zunehmende Konsumerisierung der IT hat die Arbeitsgewohnheiten schon heute grundlegend verändert. Die kommenden 5G-fähigen Telefone werden somit die Flexibilität der Mitarbeiter noch einmal auf die nächste Stufe heben: Der Zugriff auf Internet-basierte Anwendungen über das eigene Gerät wird schneller möglich sein, als über das Firmennetzwerk von einem Büroarbeitsplatz aus. Experten gehen davon aus, dass durch 5G die Tage der LAN-Infrastruktur bald gezählt sein werden.

5G als Beschleuniger des Internetzugriffs

Im Zeitalter von 5G werden damit einhergehend die Erwartungen an einen schnellen und reibungslosen Zugriff auf Anwendungen steigen. Werden diese in der Cloud vorgehalten, ist ein schneller Internetzugang wichtiger denn je. Denn wenn das Gerät eines Benutzers schnelleren Zugriff verspricht, als das Firmennetzwerk, werden die Anwender voraussichtlich den mobilen Zugang bevorzugen. Sie nehmen in diesem Fall den Weg des geringsten Widerstands, um ihre Arbeit auf die angenehmste Weise zu erledigen.

Schutz einer lokalen Netzwerkinfrastruktur verliert an Bedeutung

Überlegungen zur IT-Sicherheit bleiben für den Anwender jedoch außen vor, wenn sie von außerhalb der Unternehmenszentrale auf Arbeitsanwendungen zugreifen. Für Unternehmen verliert mit zunehmender Mitarbeitermobilität der Schutz einer lokalen Netzwerkinfrastruktur bereits seit einigen Jahren an Relevanz und 5G wird diese Entwicklung verstärken. Die Unternehmen müssen vorrausschauend ihre Sicherheitsinfrastruktur an die neuen Gegebenheiten anpassen und sich um den Schutz der neuen „Begrenzung“ ihres Netzwerks kümmern – den einzelnen Benutzer mit seinem hochleistungsfähigen, mobilen Gerät. Das bedeutet, dass Arbeitgeber auf die Auswirkungen des von 5G veränderten Nutzerverhaltens reagieren müssen. Um ihre Arbeit auf die effektivste Weise zu erledigen, stehen Unternehmen vor dem Problem, dass die Anwender direkt auf die Cloud-basierten Geschäftsanwendungen zugreifen werden. Damit umgehen sie die bestehenden IT-Sicherheitskontrollen, wodurch sich neue Risiken ergeben.

Daraus ergibt sich ein Wendepunkt bei der Sicherung des Firmennetzwerks: Eine Belegschaft, die nicht mehr an einen Schreibtisch gebunden ist und direkt auf das Internet zugreift, erfordert eine Transformation der IT-Infrastruktur, denn traditionelle Hub-and-Spoke-Netzwerke in Kombination mit VPN-Gateways, sind nicht für Mobilität und die Cloud ausgelegt worden. Benutzer müssen auch angesichts der neuen Weltordnung an Agilität sicher arbeiten können. Allerdings ist es unmöglich, die Sicherheit des Firmenperimeters auf jedem Gerät abzubilden. Ein Lösungsansatz besteht darin, die Sicherheit dorthin zu verlagern und wirken zu lassen, wo sie gebraucht wird: In die Cloud. Dort sitzt direkt zwischen dem Benutzer und den Anwendungen in der Wolke. Der Datenverkehr muss nicht mehr den Umweg zu einem Hub mit einem gesicherten Perimeter im Firmennetzwerk einschlagen. Dieses Konzept ermöglicht den IT-Verantwortlichen eine umfangreiche Sichtbarkeit des gesamten, um mobile Mitarbeiter erweiterten, Unternehmensnetzwerks und ist entscheidend für die Verteidigung von wichtigen Daten vor zunehmend ausgereifter Cyberkriminalität.

Fazit

Moderne Unternehmen können die Verlagerung der IT hin zu den Endanwendern nicht ignorieren. Die bevorstehende Einführung von 5G und der unmittelbare Anstieg der Zugriffsgeschwindigkeit (über 1 Gigabit-pro-Sekunde) auf Anwendungen muss Unternehmen wachrütteln. Die Verantwortlichen tun gut daran sich an die neue, technische Realität heranzutasten und sich mit den zukünftigen Bedrohungsszenarien vertraut zu machen. Sie sollten sich den zu erwartenden Anwendergewohnheiten an grenzenlose Flexibilität und Anwenderfreundlichkeit nicht verweigern und dennoch die Sicherheit des Unternehmens nicht kompromittieren. Das Internet tritt an, zum neuen Firmennetzwerk zu avancieren und dementsprechend sind zukunftsfähige Sicherheitsstrategien erforderlich. Nur so können alle die Vorteile des neuen Mobilfunk-Standorts gefahrlos nutzen, ohne die Sicherheit des Unternehmens und der Mitarbeiter zu beeinträchtigen.

Weitere Informationen zum Thema:

datensicherheit.de, 24.06.2019
Bitkom: Forderung nach Höchstmaß an Sicherheit für 5G-Netze

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