Aktuelles, Branche, Studien - geschrieben von am Mittwoch, November 20, 2024 20:59 - noch keine Kommentare

Laut 2025 Identity Fraud Report alle fünf Minuten ein Deepfake-Angriff

Aktueller Bericht thematisiert globale Trends und Techniken des Identitätsbetrugs, welche Unternehmen im Jahr 2025 bedrohen werden

[datensicherheit.de, 20.11.2024] Der „2025 Identity Fraud Report“ von Entrust und Onfido dokumentiert nach eigenen Angaben die Erkenntnisse aus einer Untersuchung der Rolle sogenannter Künstlicher Intelligenz (KI) bei der offensichtlichen Zunahme von Cyber-Angriffen – eine gemeinsame Lösung verhinderte demnach weltweit in einem Jahr Betrug in Höhe von schätzungsweise 5,5 Milliarden US-Dollar. Der „2025 Identity Fraud Report“ sei globalen Trends und Techniken des Identitätsbetrugs, „die Unternehmen im Jahr 2025 bedrohen werden“, gewidmet. Mit der Onfido-Lösung zur digitalen Identitätsüberprüfung verarbeite Entrust jedes Jahr Millionen von Verifizierungen in 195 Ländern. Der vorliegende Bericht gebe Einblicke in den Stand des Identitätsbetrugs im vergangenen Jahr, „basierend auf der Analyse von Daten, die zwischen dem 1. September 2023 und dem 31. August 2024 erhoben wurden“. Die Daten seien nach Kunden- und Branchenverteilung normalisiert worden.

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Abbildung: Entrust Cybersecurity Institute

„2025 Identity Fraud Report“ behandelt globale Trends und Techniken des Identitätsbetrugs, welche Unternehmen im Jahr 2025 bedrohen werden

„2025 Identity Fraud Report“ belegt, dass KI-gestützte Betrugsversuche immer häufiger und zunehmend raffinierter werden

Das Entrust Cybersecurity Institute hat nach eigenen Angaben kürzlich die Ergebnisse seines „2025 Identity Fraud Report“ veröffentlicht. Diese weltweite Untersuchung belege, dass KI-gestützte Betrugsversuche immer häufiger und zunehmend raffinierter würden: Cyber-Kriminelle passten ihre Techniken immer weiter an, um existierende Abwehrmechanismen zu umgehen. Im Jahr 2024 habe bisher alle fünf Minuten ein Deepfake-Angriff stattgefunden – und die Fälschungen digitaler Dokumente hätten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 244 Prozent zugenommen.

„Die digitale Identitätsüberprüfung ist ein wichtiger Bestandteil eines jeden Onboarding-Prozesses und für die Verhinderung von Betrug und Finanzkriminalität unerlässlich. Diese erste Interaktion ist für Unternehmen entscheidend, um vom ersten Moment an Vertrauen in die Identität einer Person aufzubauen.“ Lösungen von Entrust und Onfido verarbeiteten Millionen Verifizierungen jährlich. Im nunmehr sechsten Jahr könne ihr „Identity Fraud Report“ daher valide Einblicke in den aktuellen Stand bei Onboarding-Betrugsversuchen geben und dabei helfen, die sich schnell entwickelnde Betrugslandschaft von heute zu verstehen.

Der Bericht identifiziere die Manipulation digitaler Dokumente und Deepfakes als die größten – und weiter zunehmenden – Bedrohungen für das Jahr 2025. Insgesamt seien Betrugsversuche beim Onboarding in der EMEA-Region im letzten Jahr um neun Prozent gestiegen: Von 3,1 Prozent im Jahr 2023 auf 3,4 Prozent im Jahr 2024. Diese Rate bleibe jedoch niedriger als in der APAC-Region (6,8%) und Amerika (6,2%), was möglicherweise auf die strengen KYC- und Onboarding-Anforderungen in Europa zurückzuführen sei.

Zu den wichtigsten Ergebnissen des „2025 Identity Fraud Report“ gehören laut Entrust:

Digital vor physisch: Eine neue Ära des Dokumentenbetrugs bricht an

  • Im Jahr 2024 habe es erstmals mehr digitale Dokumentenfälschungen als physische Reproduktionen gegeben: 57 Prozent aller Dokumentenfälschungen seien veränderte digitale Originale gewesen. „Dies bedeutet einen Anstieg um 244 Prozent gegenüber 2023 und ein schwindelerregendes Wachstum um 1.600 Prozent seit 2021 – vor drei Jahren waren fast alle betrügerischen Dokumente noch physische Nachahmungen.“
  • Mit der Zunahme von KI-gestützten Techniken seien Kriminelle nun in der Lage, raffiniertere Betrugsversuche zu initiieren. Zu den am häufigsten gefälschten Dokumenten gehöre mit zehn Prozent auch der französische Reisepass – neben ID-Karten aus Indien (27%), Pakistan (18%) und Bangladesh (15%).
  • Für all diese Dokumente existierten Vorlagen im Internet, die eine digitale Manipulation erleichterten. Betrüger nutzten „As-a-Service“-Plattformen für Phishing, Betrug und Ransomware, welche den Austausch von „Best Practices“ und den Einsatz Generativer KI-Tools (GenAI) erleichterten, um ausgeklügelte digitale Fälschungs- und Injektionsangriffe zu entwickeln.

Einfache Betrugstaktiken weichen ausgefeilten, hyper-realistischen Deepfakes

  • Der Bericht identifiziere KI-gestützte Deepfakes als einen Bereich, welcher für globale Organisationen besonders besorgniserregend sei. Denn einfache Betrugstaktiken, wie relativ leicht erkennbare Phishing-Versuche, wichen derzeit hyperrealistischen KI-generierten Deepfakes und synthetischen Identitäten.
  • Die Zunahme von „Face-Swap“-Apps und GenAI-Tools ermögliche es Betrügern, immer glaubwürdigere biometrische Betrugsangriffe durchzuführen und zu skalieren.
  • Kriminelle Anwendungen seien weit verbreitet und umfassten betrügerische Kontoeröffnungen, Kontoübernahmen, Phishingversuche und Fehlinformationskampagnen. So sei bisher im Jahr 2024 alle fünf Minuten ein Deepfake-Angriff durchgeführt worden.

Finanzdienstleistungen werden zum Hauptziel für Kriminelle

  • Weltweit seien die drei wichtigsten Zielbranchen im Jahr 2024 alle mit Finanzdienstleistungen verbunden gewesen – wobei „Krypto-Währungen“ fast doppelt so viele Betrugsversuche wie jede andere Branche hätten verzeichnen müssen (9,5%), gefolgt von Krediten und Hypotheken (5,4%) und traditionellen Banken (5,3%).
  • Im Vergleich zum Vorjahr sei die Betrugsrate bei Krypto-Plattformen um 50 Prozent gestiegen – im Jahr 2023 seien es noch 6,4 Prozent gewesen. Vermutlich hänge die besondere Attraktivität für Betrüger damit zusammen, dass „Krypto“ im Jahr 2024 ein Allzeithoch erreicht habe.
  • Gefälschte Onboarding-Versuche bei traditionellen Banken seien im Vergleich zum Vorjahr um 13 Prozent gestiegen. Die hohen Inflationsraten hätten zu vermehrtem Kredit- und Hypothekenbetrug geführt.

„2025 Identity Fraud Report“ unterstreicht alarmierenden Trend und zeigt, wie schnell Betrüger ihre Techniken weiterentwickeln

„Derzeit vollzieht sich ein drastischer Wandel in der globalen Betrugslandschaft, gekennzeichnet durch einen signifikanten Anstieg raffinierter, KI-gestützter Angriffe. Unternehmen müssen diese Anzeichen sehr ernst nehmen, betont Simon Horswell, „Senior Fraud Specialist“ bei Entrust.

Er führt hierzu aus: „Die diesjährigen Daten unterstreichen einen alarmierenden Trend und zeigen, wie schnell Betrüger ihre Techniken weiterentwickeln. Die Bedrohungen sind allgegenwärtig und berühren alle Bereiche von Unternehmen, Behörden und Privatpersonen gleichermaßen!“

Um Betrügern zuvorzukommen, so Horswells abschließender Tipp, sollten Sicherheitsteams ihre Strategien proaktiv anpassen, der Überwachung dieser neuen Bedrohungen Priorität einräumen und ihre Organisationen auf die neue Realität vorbereiten: „Das sind keine optionalen Maßnahmen mehr, sondern zwingend erforderliche!“

Weitere Informationen zum Thema:

ENTRUST
2025 Identity Fraud Report / Stay ahead of sophisticated fraud



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