Aktuelles, Branche, Studien - geschrieben von dp am Montag, September 4, 2023 12:17 - noch keine Kommentare
2022: Drei von vier Gesundheitseinrichtungen in Deutschland Opfer von Cyber-Vorfällen
Jeder vierte Cyber-Angriff auf Gesundheitseinrichtungen mit ernsthaften Auswirkungen für Patienten
[datensicherheit.de, 04.09.2023] 78 Prozent der Einrichtungen weltweit waren 2022 laut der „Global Healthcare Cybersecurity Study 2023“ von Claroty Opfer von Beeinträchtigungen ihrer Cyber-Sicherheit: „Drei von vier Gesundheitseinrichtungen in Deutschland (73%) wurden im letzten Jahr zum Opfer von Cyber-Vorfällen. Dabei waren ,nur’ in jedem zweiten Fall die jeweiligen IT-Systeme betroffen.“ Die Mehrzahl der Vorfälle (57%) betraf demnach cyber-physische Systeme (CPS) – wie vernetze medizinische Geräte oder die Gebäudetechnik. Für den zugrundeliegenden Report wurden laut Claroty weltweit insgesamt 1.100 Fachkräfte aus den Bereichen Cyber-Sicherheit, Technik, IT und Netzwerke in Gesundheitseinrichtungen befragt.
Claroty gab Umfrage unter Gesundheitsdienstleistern, Krankenhäusern und Kliniken in Nordamerika (500), Südamerika (100), APAC (250) und Europa (250) in Auftrag
Gesundheitseinrichtungen stehen vor zahlreichen Herausforderungen
Die sogenannte Healthcare-Branche habe im Bereich der Cyber-Sicherheit mit vielen Herausforderungen zu kämpfen – schnell wachsende Angriffsflächen, veraltete Technologien, Budgetbeschränkungen und ein globaler Mangel an Cyber-Fachkräften.
Claroty-Studie zeigt, dass das Gesundheitswesen volle Unterstützung der Cyber-Industrie und der Aufsichtsbehörden benötigt
Yaniv Vardi, „CEO“ von Claroty, kommentiert: „Unsere Studie zeigt, dass das Gesundheitswesen die volle Unterstützung der Cyber-Industrie und der Aufsichtsbehörden braucht, um medizinische Geräte vor den wachsenden Bedrohungen zu schützen und so die Sicherheit der Patienten zu gewährleisten!“ Der vorliegende Report beleuchte dabei die Erfahrungen der Sicherheitsverantwortlichen mit Cybersecurity-Vorfällen im vergangenen Jahr, den aktuellen Stand ihrer Sicherheitsanstrengungen sowie ihre zukünftigen Prioritäten.
Die wichtigsten Ergebnisse der weltweiten Erhebung zur Cyber-Sicherheit im Gesundheitswesen:
- 78 Prozent der Befragten hätten 2022 mindestens einen Cybersecurity-Vorfall verzeichnet (Deutschland: 73%).
- In 30 Prozent der Fälle weltweit seien sensible Daten wie geschützte Gesundheitsinformationen (PHI) betroffen gewesen (Deutschland: 23 %).
- 60 Prozent der Vorfälle weltweit hätten moderate oder erhebliche Auswirkungen auf die Patientenversorgung gehabt, weitere 15 Prozent ernsthafte Auswirkungen, welche die Gesundheit und Sicherheit der Patienten gefährdeten. In Deutschland seien zwar mit 33 Prozent die moderaten bis erheblichen Auswirkungen deutlich geringer, dafür jedoch die Anzahl der Vorfälle mit ernsthaften Auswirkungen deutlich höher (27%).
- 20 Prozent der von Ransomware betroffenen Einrichtungen in Deutschland hätten das geforderte Lösegeld gezahlt (weltweit 26%).
- Weltweit trieben vor allem gesetzgeberische Maßnahmen die Cyber-Sicherheit im Gesundheitswesen voran: 44 Prozent der Befragten sähen in ihnen den größten externen Einfluss auf die eigene Cybersecurity-Strategie.
- Weltweit orientierten sich Sicherheitsverantwortliche am stärksten am „NIST Cybersecurity Framework“ (zu 38%, in Deutschland: 30%). Während das „HITRUST Cybersecurity Framework“ global mit 38 Prozent ebenfalls bedeutend sei, spiele es in Deutschland eine eher untergeordnete Rolle (17%). Hier setze ein Drittel (33%) vor allem auf die „CISA CPGs“.
Mangel an Cyber-Fachkräften auch im Gesundheitssektor offensichtlich
Diese Studie habe zudem gezeigt, dass der Mangel an Cyber-Fachkräften auch im Gesundheitssektor nach wie vor eine der größten Herausforderungen sei: Jede zweite Einrichtung (53 ) in Deutschland sei auf der Suche nach neuen Mitarbeitern für den Bereich Cyber-Sicherheit. Dabei hätten 70 Prozent der Befragten Schwierigkeiten bei der Rekrutierung des geeigneten Personals.
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