Aktuelles, Branche - geschrieben von dp am Donnerstag, Februar 5, 2015 20:50 - noch keine Kommentare
Eiseskälte gefährdet Computer-Festplatten, Server und Tablets
Kondenswasser bedroht mobile IKT und Datenträger
[datensicherheit.de, 05.02.2015] Nicht nur Menschen leiden unter winterlichen Temperaturschwankungen – auch Computer, Laptops oder Tablets, sind äußerst anfällig. Sind solche elektronischen Geräte kalt und werden ohne ausreichende Akklimatisierung in warmen Räumen verwendet, entsteht Kondenswasser.
Bedrohung mobiler IKT durch Kondenswasser
In den kalten Monaten bearbeiteten sie aufgrund mangelnder Akklimatisierung viele defekte Datenträger in ihren Laboren. Oft seien es Laptops, die bei winterlichen Temperaturen lange Zeit im Auto liegen und danach umgehend in warmen Räumen verwendet würden. Aus denselben Gründen würden ihnen betroffene Server, PCs und Tablets für Datenrettungen übergeben, berichtet Nicolas Ehrschwendner, Geschäftsführer der Attingo Datenrettung.
Oft wird schlicht vergessen, dass sich auf kalten Oberflächen in warmen Räumen Kondenswasser bildet. Die Feuchtigkeit kann dann zu Kurzschlüssen bis hin zu mechanischen Defekten führen. Vorsicht ist auch geboten, wenn mobile Datenträger, wie USB-Festplatten und USB-Sticks, beim Transport der Kälte ausgesetzt waren.
Attingo rät: Mindestens zwei Stunden akklimatisieren
Attingo Datenrettung hat statistische Daten zur Akklimatisierung von Speichermedien erhoben. Dazu seien unterschiedliche Festplattenmodelle bei -9°C acht Stunden gelagert und danach in einem Arbeitsraum mit 21°C akklimatisiert worden. Erst nach etwa einer Stunde hätten die Datenträger die Raumtemperatur vollständig erreicht – sowohl an der Oberfläche, als auch im Inneren. Gerade bei Servern oder PCs könne der Vorgang, bis alle Materialien die Zimmertemperatur erreicht haben, deutlich länger dauern.
Gefahren auch bei Server-Umzügen
Anfang Januar 2015 hatte Attingo Datenrettung von einem Kunden einen Server zur Datenrettung erhalten. Dieser sei über die Feiertage von einem Standort zum nächsten übersiedelt worden. Jedoch habe der LKW mit dem Server über Nacht bei Minusgraden im Freien gestanden und sei am nächsten Morgen ohne ausreichende Akklimatisierung in Betrieb genommen worden.
13 von 16 Festplatten im Server seien defekt gewesen, erzählt Peter Franck, technischer Leiter der Attingo Datenrettung, über die fatalen Folgen. Immerhin sei dieser Datenrettungsfall von ihren Technikern rund um die Uhr bearbeitet worden, wodurch innerhalb kurzer Zeit alle Daten hätten rekonstruiert werden können – der Kunde habe die Arbeit am neuen Standort zeitnahe wieder aufnehmen können.
Mindestens zwei Stunden lang akklimatisieren
Generell empfiehlt Attingo Datenrettung elektronische Geräte vorsorglich mindestens zwei Stunden lang akklimatisieren zu lassen, bevor diese in Betrieb genommen werden. Auch in ihren Laboren müssten in der kalten Jahreszeit die Datenträger der Kunden erst akklimatisiert werden, bevor die Techniker im Reinraum mit der Analyse starten können.
Anwendung im Freien unter 5°C potenziell schädlich
Die Hersteller von Servern, PCs, Tablets, Festplatten und SSDs spezifizieren den Temperaturbereich, in welchem die Geräte verwendet und gelagert werden dürfen. Oft dürfe die Betriebstemperatur nicht unter 5°C liegen, erläutert Ehrschwendner.
Zum Beispiel beim Warten auf öffentliche Verkehrsmittel oder beim Arbeiten im Freien, wie auf Baustellen, sei den meisten Anwendern nicht bewusst, dass der Laptop oder das Tablet laut Hersteller gar nicht in Betrieb genommen werden dürfte. Die minimale Betriebstemperatur von 5°C werde häufig bei kaltem Wetter im Auto oder im Freien unterschritten. Somit könne bei einem Defekt die Garantie verloren gehen. Im Gegensatz zur Betriebstemperatur sei eine Lagerung laut Hersteller oft bis -40°C erlaubt.
Auch Fotospeicherkarten betroffen
Vorsicht sei auch bei der Verwendung von Speicherkarten für Kameras geboten – in der Regel dürften diese laut Herstellerangaben zwar zwischen -20°C und +50°C verwendet werden, jedoch entstehe auch hierbei bei plötzlichen Temperaturanstiegen Kondenswasser.
Nachdem man bei der Kälte im Freien Fotos geschossen hat, sollte man auch bei diesen Medien die Zeit der Akklimatisierung abwarten, bevor man die Fotos am Computer ausliest, rät Ehrschwendner.
Aktuelles, Experten - Nov 21, 2024 20:50 - noch keine Kommentare
ePA für alle: Daten für die Forschung und das Risiko trägt der Patient
weitere Beiträge in Experten
- CRA endgültig in Kraft getreten: Digitale Produkte in der EU kommen auf den Prüfstand
- Datenleck bei Öko-Stromanbieter: 50.000 Datensätze deutscher Tibber-Kunden im Darknet
- HmbBfDI unternahm branchenweite Schwerpunktprüfung im Forderungsmanagement
- Repräsentative Studie von Civey und QBE: Über 24 Prozent deutscher Unternehmen kürzlich von Cyber-Attacke betroffen
- Datenschutz-Sandbox: Forschungsprojekt soll sicherer Technologieentwicklung Raum geben
Aktuelles, Branche - Nov 21, 2024 20:58 - noch keine Kommentare
Gelsemium-Hacker: ESET warnt vor neuen Linux-Backdoors
weitere Beiträge in Branche
- Laut 2025 Identity Fraud Report alle fünf Minuten ein Deepfake-Angriff
- Unternehmen sollten NIS-2 ernst nehmen und schnell konforme Lösungen etablieren
- Betrug im Digital-Zeitalter: Moderne IT definiert -Bedrohungen und -Schutzmaßnahmen neu
- TOPqw Webportal: G DATA deckte fünf Sicherheitslücken auf
- Proofpoint gibt Tipps gegen Online-Betrug – Hochsaison der Online-Einkäufe startet
Branche, Umfragen - Dez 21, 2020 21:46 - noch keine Kommentare
Threat Hunting: Bedeutung und Wertschätzung steigt
weitere Beiträge in Service
- Umfrage: 71 Prozent der IT-Entscheidungsträger besorgt über Mehrfachnutzung von Passwörtern
- Fast die Hälfte der Unternehmen ohne geeignete Sicherheitsrichtlinien für Remote-Arbeit
- Umfrage: Bedeutung der Konsolidierung von IT-Sicherheitslösungen
- TeleTrusT-Umfrage: „IT-Sicherheit im Home Office“
- Cybersicherheit: SANS-Studie zu Frauen in Führungspositionen
Kommentieren